Die Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev, auf der internationalen Konferenz bezüglich der Fragen der Gesetzgebung für Flüchtlinge, Menschenrechte und Migration in Baku - 14 November 1994


Sehr geehrte Damen und Herren!

Sehr geehrte Konferenzteilnehmer!

Hochgeehrte Gäste!

Ich bewerte die Durchführung solch einer wertvollen Konferenz in der Republik Aserbaidschan als sehr hoch. Die in den drei Tagen von den Konferenzteilnehmern gemachte Arbeit, sowie die durchgeführten Besprechungen, halte ich für das Leben der Republik Aserbaidschan als sehr wichtig. Mein Respekt und meine Ehre gelten daher den Teilnehmern und Organisatoren der Konferenz.

Die Konferenz wurde dem Thema "Fragen der Gesetzgebung anlässlich der Flüchtlinge, Menschenrecht und Migration" gewidmet. Das ist was die Weltöffentlichkeit heute interessiert und was auch sehr wichtig ist, besonders für die Republik Aserbaidschan, unser Volk. Diese Fragen sind bedeutungsvoll für die politisch-gesellschaftlichen Prozesse die heutzutage in der Welt laufen, und auch für das Land Aserbaidschan selber. Aus diesem Grunde gilt mein Dank der Organisation der Vereinten Nationen, ihrem Oberkommissariat für Flüchtlinge, UNO-Repräsentanz in Aserbaidschan, der Repräsentanz des Oberkommissariats von UNO für Flüchtlinge in Aserbaidschan und dem Obersten Sowjet der Republik Aserbaidschan, die bei der Durchführung und Organisation dieser Konferenz die Initiative ergriffen haben.

Das Problem der Flüchtlinge war immer wichtig in der Geschichte der Menschheit. Aber Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, nach dem zweiten Weltkrieg, wurde diesem Problem besondere Beachtung geschenkt. Die Annahme des Sonderbeschlusses von UNO in 1961 der die Flüchtlinge betrifft, und auch der Beschluss in 1967 bezüglich des Status der Flüchtlinge, gelten als hohes und aufschlussreiches Verhältnis gegenüber diesem Problem.

Es wurde viel gemacht und auch viel Erfahrung gesammelt in den Regionen mit Flüchtlingen und in vielen Ländern der Erdkugel nach der Annahme von diesen wichtigen und berühmten UNO- Beschlüssen. Zurzeit beschäftigt sich UNO-s Oberkommissariat für Flüchtlinge mit diesen Fragen auf der höchsten Ebene. Diese Prozesse, Maßnahmen sind sehr wichtig für die Gesellschaft, für die Menschen, für Jedermann und auch für den Menschenrechteschutz.

Das aserbaidschanische Volk, die unabhängige Republik Aserbaidschan als Teil der Weltgemeinschaft, schätzt die Tätigkeit des Oberkommissariates der UNO Organisation für Flüchtlinge seit seiner Gründung bis zur heutigen Zeit. Heute will ich nochmals unsere Einstellung diesbezüglich zum Ausdruck bringen. Wir hoffen, dass die UNO Organisation und ihr Oberkommissariat für die Flüchtlinge noch mehr Arbeit in dieser Richtung macht. Denn das Problem der Flüchtlinge auf der ganzen Welt hat sich in der letzten Zeit verschärft, die Zahl der Flüchtlinge ist gestiegen. Das Problem der Flüchtlinge führte in vielen Weltregionen zum großen Unglück, Volkstragödien, Menschen -und Ländernot. Deshalb gilt dieses Problem als ein der führenden, allgemeinmenschlichen Weltproblemen.

In der letzten Zeit seiner Geschichte ist auch das aserbaidschanisches Volk, die unabhängige Republik Aserbaidschan mit diesem Problem konfrontiert worden. Es ist zur Hauptursache für die Schwierigkeiten und Spannungen in der Republik Aserbaidschan geworden. Da uns nun diese Probleme ebenfalls betreffen, ist die Haltung diesbezüglich von großer Bedeutung für uns. Wir zeigen diesem Problem gegenüber ein besonderes Interesse und seine Lösung ist sehr wichtig für die Gegenwart und die Zukunft Aserbaidschans.

Aus diesem Grund ist die Durchführung solch einer bedeutungsvollen Konferenz in Aserbaidschan in Bezug auf heutige Situation in unserer Republik einerseits eine Notwendigkeit, andererseits zeugt es davon, wie weit die internationalen Organisationen und UNO die entstehende Situation mit Flüchtlingen in unserer Republik anerkennen. Die Durchführung einer solchen Konferenz in Aserbaidschan zeugt von großer Sorgfalt, die UNO uns erwiesen hat. Ich möchte nochmals die Dankbarkeit und Anerkennung für diese Sorge, Beachtung und Einstellung aussprechen. Ich bin sicher, dass diese vertrauenswürdige Konferenz für die Lösung des Problems der Flüchtlinge in Aserbaidschan effiziente Ergebnisse erzielen und dazu beitragen wird, dass unser Land aus dieser schwierigen Situation wieder herauskommt.

Sie, die Konferenzteilnehmer, analysierten an diesen Tagen sowohl nach dem Maßstab der Republik als auch nach dem internationalen Maßstab die Rechtsaspekte, die humanitäre Seite, die Statusfragen von Flüchtlingen und Aussiedlern, die Fragen der Gesetzgebung im Zusammenhang mit den oben erwähnten Punkten. Soweit ich weiß, haben Sie besonders große Aufmerksamkeit der humanitären Hilfe für Flüchtlinge gewidmet. Sie haben die Probleme der Menschenrechte im Rahmen der Flüchtlingsprobleme besprochen. Ohne Zweifel ist das alles sehr wichtig.

Wir halten es für einen neuen großen Schritt auf dem Weg zu unseren künftigen Angelegenheiten und hoffen, dass in diesem Bereich nach solcher bedeutsamen, wissenschaftlichen, theoretischen und gleichzeitig praktischen Analyse und Besprechung, große Änderungen geschehen werden. Denn, die am Beispiel Aserbaidschan gezogenen Konsequenzen werden die UNO, ihr Oberkommissariat, andere internationale Organisationen und internationale Rechtsbehörden neue Beschlüsse in dieser Angelegenheit fassen lassen. Wir denken, dass dies sehr wichtig ist. Doch das wichtigste für uns ist, dass nach dieser Konferenz beim Problem mit den Flüchtlingen Änderungen zum Vorschein kommen und positiven Ergebnisse erzielt werden.

Im Laufe der letzten Jahren, des Jahrzehntes ist die Zahl der Flüchtlinge und Aussiedler zweifellos gestiegen. Dies passiert als Folge des Konfliktes zwischen den Staaten und Regionen, die mit nationalen und ethischen Problemen verbunden sind. Gleichzeitig passiert das infolge der Ergreifung eines Staates, einer Macht über die Rechte des anderen Staates, Nation, Eroberung derer Länder und die Anwendung der Gewalt über diesen Staat. Das aserbaidschanische Volk, dem viel Leiden in der letzten Zeit zuteil geworden sind, begreift zutiefst die Last des Problems der Flüchtlinge für die Menschheit. Unser Volk begreift die schwierige Lage der Flüchtlinge und Aussiedler in allen Friedensecken. Ihr Leiden ist auch unser Leiden. In jeder Weltregion hat die Situation mit Flüchtlingen und Aussiedlern eigene Besonderheiten. Dazu gehören verschiedene Gründe, unterschiedene Situationen, in die sie geraten sind. Wir meinen, dass die Situation mit den Flüchtlingen und Aussiedlern in der Republik Aserbaidschan die schwierigste, verwickeltste und unerträglichste ist. Denn die Gründe zum Aufkommen der Flüchtlinge in unserem Land unterscheiden sich von denen in anderen Regionen. Das alles schafft für Aserbaidschan - einen kleinen Staat - sehr schwierige Probleme.

Sie, die Konferenzteilnehmer, haben von den Problemen der Flüchtlinge und Aussiedler, der Menschenrechte und von der Teilung dieser Fragen in Gruppen gesprochen. Es handelte sich dabei um einen separaten Status für Flüchtlinge und Aussiedler, was selbstverständlich ist.

In unserer Republik gibt es auch die Flüchtlinge und Aussiedler und ihre Rechte sind zweifellos verletzt. Wenn wir die Rechtsfragen, bzw. Statusfragen beiseitelegen, sind sie alle für uns moralisch, politisch betrachtet Flüchtlinge. Wir denken, dass die Menschen die in unserer Republik als Flüchtlinge leben, sollen auch als Flüchtlinge behandelt werden. Die Teilnehmer der Konferenz und insbesondere das UNO- Oberkommissariat für Flüchtlinge kennen die weltweite Statistik viel besser, aber auch wir haben diese Probleme analysiert, bestimmte Vergleiche gemacht. Wir haben jeden Grund zu sagen, dass unser kleines Land mit der Bevölkerung von 7 Million Menschen mehr als eine Million Flüchtlinge hat. Dies ist ein schrecklicher Umstand. Kaum eine andere Region der Welt ist mit solcher Zahl von Flüchtlingen betroffen.

Es ist bekannt, dass die große Zahl der Flüchtlinge in unserer Republik zuerst ein Ergebnis der politischen, dann der militärischen Operationen ist, die von Armenien und den armenisch nationalistischen Kreisen begonnen waren um Aserbaidschan zu besetzen. Das alles begann im 1988. In jenem Jahr wurden alle Aserbaidschaner, die in Armenien lebten unter dem Druck und Verfolgung, als Folge der Gewalt, schwerer Provokation und anderen körperlichen Aktivitäten gewaltsam von dort vertrieben. Sie waren gezwungen, nach Aserbaidschan zu ziehen. Dann wurde nach Aserbaidschan ein Teil von Ahiska Türken aus anderen Regionen übersiedelt. In der schweren Situation hat Aserbaidschan nicht nur die Flüchtlinge aus Armenien, sondern auch aus anderen Regionen und Ländern aufgenommen. Als Folge des Krieges und der militärischen Aggression gegenüber Aserbaidschan wurden die Bürger unseres Landes gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und zu Flüchtlingen zu werden.

Wie ich schon erwähnt habe, gibt es in Aserbaidschan über 1 Million Flüchtlinge. Das ist die Tragödie jeder Familie, die in die Lage der Flüchtlinge geraten ist. Das ist die Tragödie jedes Bürgers, der als Flüchtling lebt. Das ist die Tragödie des aserbaidschanischen Volkes, der aserbaidschanischen Republik. Es ist zweifellos, dass die Weltgemeinschaft und die internationalen Organisationen dieser Situation, dieser tragischen Lage unseres Landes mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Sie sollten uns mehr behilflich sein. Ich bewerte sehr hoch die Tätigkeit von UNO, ihrem Oberkommissariat für Flüchtlinge, allen internationalen Organisationen die sich auf Flüchtlinge beziehen, die mit der Aggression Armeniens Aserbaidschan gegenüber, Okkupation von unseren Ländern zu tun haben. Angesichts der Teilnehmer der Konferenz und der Weltgemeinschaft spreche ich meinen großen Dank allen diesen Organisationen im Namen des aserbaidschanischen Volkes und der aserbaidschanischen Republik, sowie auch meinen persönlichen Dank aus. Zur gleichen Zeit, im Namen der Wahrheit, möchte ich für eine engere Beziehung aller internationalen Organisationen, der Weltgemeinschaft zur Situation der Flüchtlinge in Aserbaidschan folgendes gestehen, dass leider nicht alle Schichten der Öffentlichkeit die Situation der Flüchtlinge in Aserbaidschan kennen. Vielleicht war es wegen unserer schwachen Aktivität bei diesem Problem oder die internationalen Organisationen kannten die Situation mit Flüchtlingen in der Republik Aserbaidschan nicht. Sie waren über unsere Tragödie nicht informiert oder haben sich diese tragische Lage in Aserbaidschan nicht zu Herzen genommen. Wir sehen es in der Presse, empfinden es während der Sitzungen und Gesprächen in verschiedenen Ländern. Neben der positiven Seite der durchgeführten Arbeit, muss ich dennoch sagen, dass die gebührende Aufmerksamkeit zum Problem der Flüchtlinge fehlt, was unser gemeinsamer Fehler ist.

Ich denke, dass diese Konferenz die zum ersten Mal in unserem Land stattfindet, sehr kompetent ist. Sie ist stark vertreten, ist vertrauenswürdig und soll zum Wendepunkt im Hinblick auf die Beziehungen, das objektive Wissen der ganzen Weltgemeinschaft über die Situation der Flüchtlinge in unserem Land führen. Aus dieser Sicht erwarten wir vieles von der Tätigkeit dieser Konferenz, von den an der Konferenz teilnehmenden Vertretern aus dem Ausland und internationalen Organisationen. Wir setzen auf sie große Hoffnungen.

Ich hoffe, dass die Situation in Aserbaidschan an der Konferenz ausführlich analysiert wurde. Es wurden die Tatsache der Okkupation durch Armenien von 20% unseres Landes, das Vertreiben der Bevölkerung von dort und die Lage der heute lebenden Flüchtlinge analysiert. Es ist allen hier die Tatsache über die Verwüstung der okkupierten Länder bekannt gemacht worden und sie haben diese Angelegenheit auch besprochen. Sie, die Teilnehmer der Konferenz sind bestimmt informiert über den moralischen und sachlichen Schaden, den man Aserbaidschan, unserer Geschichte, der Geistigkeit, unserer Vergangenheit zugefügt hat. Ich sehe daher keine Notwendigkeit, auf die Zahlen oder einzelne Fakten einzugehen.

Es wurden nach 1988 mehr als 200.000 Aserbaidschaner aus Armenien, mehr als 50.000 Ahiska Türken, Aserbaidschaner, die aus ihren Häusern in Berg-Karabach und schließlich die Aserbaidschaner, die 7 Regionen um Berg-Karabach vertrieben. Zusammen bilden sie alle eine Millionenarmee von Flüchtlingen. Ihr Leben unter harten Bedingungen in anderen Regionen Aserbaidschans zeugt einerseits von dem Schwierigkeitsgrad der Situation in der sich unser Land befindet und andererseits davon, wie geduldig und standhaft das aserbaidschanische Volk ist, wie Menschen, die zu Flüchtlingen unerschütterlich und menschlich sind. Es ist nicht schwer vorzustellen, welche Schwierigkeiten für die Republik Aserbaidschan, ihre Regierung und ihre Bürger diese Millionenarmee von Flüchtlingen bereitet. Für das Land, das sich im Kriegszustand, in der sozialökonomischen Krise in den letzten Jahren befindet, könnte man sagen, in einer Eisenbahnblockade, deren Entwicklung oder Bau aus irgendeinem Grund vollständig eingeschränkt ist.

Doch die Geschichte hat bewiesen, dass das Aserbaidschanische Volk ein sehr geduldiges Volk ist. Ein Land, dass sehr schwierige Perioden bestanden und den größten Erfolg erreicht hat - nationale Freiheit, ihre Unabhängigkeit. Unser Volk wird auch diese Schwierigkeiten bewältigen, mit ihnen fertig werden.

Heute möchte ich vor den Teilnehmern der Konferenz meinen Respekt und Achtung allen Flüchtlingen der aserbaidschanischen Republik erweisen. Den Flüchtlingen, die in so einer schweren Situation leben und leiden, zelten müssen, sogar keine Nahrungsmittel kaufen können, die aber mit Treuegefühl dem Volk, der Republik, und dem Land gegenüber das alles dulden. Im Namen der Konferenzteilnehmer grüße ich aus diesem Auditorium alle Flüchtlinge in Aserbaidschan und möchte ihnen versichern, dass der aserbaidschanische Staat alles macht, um ihre Lage zu verbessern. Ein Jahrhundert der schwarzen Tagen ist kurz. Sie kehren in ihre Heimat zurück, und die qualvollen schwarzen Tage werden vorbei sein.

Alle Belastungen von mehr als einer Million Flüchtlingen lagen auf der Republik Aserbaidschan, dem aserbaidschanischen Staat. Das ist selbstverständlich, denn es ist unsere Aufgabe - in erster Linie die Aufgabe der Behörden der Republik Aserbaidschan - und die eines jeden Bürgers, die Sorge für die Flüchtlinge und deren Problemlösung für die heiligste Verpflichtungen zu halten. Ich denke, dass wir von Tag zu Tag immer mehr begreifen, wie wichtig es ist für die Flüchtlinge zu sorgen, sie zu beachten, und ich hoffe, dass diese Frage auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit bleibt. Gleichzeitig möchte ich vor den Teilnehmern der Konferenz und vor allen unseren Gästen aus dem Ausland sagen, dass die humanitäre Hilfe, die wir aus vielen Ländern und internationalen Organisationen für die Flüchtlinge bekommen um ihnen bestimmte minimale Lebensbedingungen zu schaffen, für uns eine große Hilfe ist.

Ich bin sicher, dass die Arbeit dieser Konferenz, die Erklärungen, die von den Konferenzteilnehmern abgegeben wurden, dazu beitragen, dass die Weltgemeinschaft, internationale Organisationen über die Lage der aserbaidschanischen Flüchtlinge informiert werden. Aus dieser Einstellung heraus steigt der Umfang der Hilfe für die Flüchtlinge. Die Flüchtlinge leben mit dieser Hoffnung. Ich wünsche, dass diese Hoffnung realisiert wird, damit die aserbaidschanischen Flüchtlinge noch mehr Hilfe erhalten. Ich denke, dass die Konferenz gezeigt hat, dass im Vergleich zu der Anzahl der Flüchtlinge in Aserbaidschan, der Umfang der humanitären Hilfe aus dem Ausland unzureichend ist und hoffe, dass diese Tatsache berücksichtigt und in Betracht gezogen wird. Der Umfang der humanitären Hilfe für aserbaidschanische Flüchtlinge steigt noch mehr und ihre Qualität verbessert sich.

Zur gleichen Zeit sind wir davon überzeugt, dass es in Aserbaidschan nicht immer Flüchtlinge geben wird, sondern, dass dieses Problem gelöst wird. Die von Armenien, von den armenischen Streitkräften okkupierten Länder Aserbaidschans, werden in erster Linie befreit und die Flüchtlinge können in ihre Heimat zurückkehren. Die Flüchtlinge, die aus der Republik Armenien vertrieben wurden, sollten wenn es die Gerechtigkeit gibt und die internationalen Organisationen dieses Problem rechtlich lösen, auch zurückkehren dürfen.

Es sind schon 50 Jahre, das Ahiska Türken als Flüchtlinge leben. Ungeachtet dessen, dass seitdem viele Jahre vergangen sind, eine Generation folgt der anderen, wollen sie immer noch heimkehren. Wir sind dafür, ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Zur gleichen Zeit sind wir bereit, dass sie bis dahin in unserem Land bleiben.

Kein Zweifel, dass die zukünftig in der Welt laufenden Prozesse, historisch und politisch-gesellschaftlich, den bestehenden Fakten des XX Jahrhunderts wie Grenzverletzung eines Landes, gewaltsame Menschenvertreibung aus ihren Heimatländern vorbeugen. Das Leben wird alles auf ihren Platz anordnen. Die Aserbaidschaner werden wieder in ihren Ländern leben, wo sie viele Jahrhunderte gelebt haben. Sie gehen in ihre Heimat zurück. Das aserbaidschanische Volk lebt mit der Hoffnung und wenn es unsere Generation nicht erlebt, erleben es die zukünftigen Generationen.

Heute haben wir die Aufgabe, die im 1988 von armenischen Streitkräften okkupierten aserbaidschanischen Länder zu befreien, das Verbot des Grenzübertrittes auf der Grundlage von internationalen Rechtsnormen und die territoriale Integrität Aserbaidschans zu sichern. Die Lösung dieser Probleme ist für uns, die Republik Aserbaidschan, eine erstrangige Aufgabe und wir beschäftigen uns mit diesen Fragen mit voller Entschlossenheit.

Sie wissen, dass im Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan, der bereits mehr als 6 Jahre dauert, seit 6 Monaten der Waffenstillstand herrscht. Im Laufe dieser Periode haben wir vieles erreicht, viele Veranstaltungen durchgeführt, die Verhandlungen aufgenommen um die Republik aus dem Kriegszustand hinauszuführen, um den Krieg zum Ende zu bringen, den Konflikt friedlich zu lösen. Der Prozess der Verhandlungen und der Initiativen werden fortgesetzt und wir werden uns damit heute, morgen und auch in der Zukunft beschäftigen. Wir streben danach, dass dieses Problem im Rahmen der territorialen Integrität gelöst wird. Um dies zu erzielen sollten sich die armenischen Streitkräfte aus den besetzten Regionen Aserbaidschans zurückziehen und von dort vertriebene Bürger heimkehren. Unter den besetzten Ländern meinen wir die Regionen um den Berg-Karabach, einschließlich Schuscha und Lachin.

Ohne Zweifel, dass die Rechte der Armenier im Berg-Karabach auch geschützt werden sollen. Der Status von Berg-Karabach soll besprochen werden. Aber das alles soll im Rahmen einer wichtigen Bedingung gelöst werden, unter der Bedingung der internationalen Integrität, der Unverletzlichkeit der Grenzen der Republik Aserbaidschan und der Rückkehr der Flüchtlinge unseres Landes in ihre Heimat. Wir streben nach der Lösung dieses Problems in Bezug auf das Leben, das Schicksal, die Gegenwart und die Zukunft mehr als einer Million Menschen, die Flüchtlinge geworden sind.

Die Konferenz ist dem Problem der Menschenrechte gewidmet. Die Menschenrechte sind heute einer der wichtigsten Grundsätze für die Feststellung der demokratischen Prozesse weltweit. Die Aserbaidschanische Republik baut ihr Leben auf der Grundlage der demokratischen Prinzipien und strebt immer danach, das Prinzip der Menschenrechte zu beachten. Sollte auf dieser Konferenz einer Person das Wort entzogen oder bestimmte Einschränkungen auferlegt werden, so würde das bedeutet es, dass seine Rechte verletzt sind. Aus anderer Sicht, sind jedoch über eine Million von Aserbaidschaner ist aus ihren Regionen, ihren Häusern vertrieben worden. Sie mussten ihr Eigentum, die Gräber ihrer Vorfahren, ihre Heimat wo sie seit Jahrhunderten gelebt haben, verlassen. Ist das nicht eine Verletzung der Menschenrechte in großem Maßstab, in einer entsetzlichen Form?

Wir waren Zeuge und Beobachteter, wie die Menschenrechte einer einzelnen Person in einem Land von den Politikern, dem Parlament oder den internationalen Organisationen eines anderen Landes missbilligt wurden. Deshalb sind bestimmte Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte getroffen worden. Das ist wirklich eine Verteidigung der Demokratie, der Hauptbestimmungen der Helsinki - Akten über den Menschenrechteschutz. Warum schlägt man kein Alarmsignal, macht man kein Lärm wegen der Rechtsverletzung von einer Million Aserbaidschanern? Warum wird dieses Problem im Parlament nicht diskutiert? Warum wird keine Entscheidung in dieser Angelegenheit von den internationalen Organisationen getroffen? Es ist unmöglich, dies zu verstehen.

Bei dieser Gelegenheit appelliere ich an die internationale Gemeinschaft, an alle internationale Organisationen, ans Parlament und an die entwickelten demokratischen Staaten, an bekannte politisch-gesellschaftliche Persönlichkeiten, die eine hingebungsvolle Tätigkeit für die demokratische Ordnung weltweit führen, an die ganze Menschheit auf der Welt und berichte über die Verletzung von Menschenrechten an mehr als einer Million Menschen in Aserbaidschan. Ich lade sie alle ein, diese Rechte wiederherzustellen.

Ich hoffe, dass das Oberkommissariat für Flüchtlinge von UNO, welches diese Konferenz veranstaltet hat, die Vertreter von UNO und der internationalen Organisationen auf meine Worte Rücksicht nehmen. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Konferenz ist die Tatsache, dass die Welt über die Verletzung der Menschenrechte von einer Million Aserbaidschaner erfahren hat und ich lade zur Wiederherstellung dieser Menschenrechte ein. Ich hoffe darauf, dass die Konferenz ihre Mission erfühlt.

Die Konferenz geht zu Ende. Auf Grund des Erfolges der Konferenz und mit großen Hoffnungen auf Ihre Ergebnisse, gratuliere ich Ihnen zum Abschluss dieser Veranstaltung und drücke nochmals meinen Respekt allen internationalen Organisationen, der Organisation der Vereinten Nationen und allen Organisatoren der Konferenz aus. Ich möchte auch nochmals meinen Respekt und Achtung mehr als einer Million Flüchtlinge der Republik Aserbaidschan ausdrücken. Ich umarme sie alle, spreche meinen Dank für ihre Geduld, Standhaftigkeit, Patriotismus, Loyalität und Treue aus. Ich versichere ihnen, dass sie aus dieser schwierigen Situation herauskommen und alle Bürger der unabhängigen Republik Aserbaidschan werden wieder Herren ihres Schicksals, ihrer Rechte. Danke.

Der Text wurde aus dem Aserbaidschanischen ins Deutsche, auf der Grundlage der Herausgabe "Heydar Aliyev: Unsere Unabhängigkeit ist ewig" (Auftreten, Rede, Statements, Interview, Briefe, Appell, Verordnungen) - Aserneschr. Baku- 1998, 2 Band. S. 502-510, übersetzt.

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