Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev beim Treffen mit den Leitern von jüdischen Hauptorganisationen in den USA - Den 8. September 2000


Herzlich begrüße ich Sie. Ich bin sehr froh, mich mit Ihnen wieder zu treffen. Unsere Treffen haben bereits im bestimmten Sinne einen traditionellen Charakter.

Wenn ich in die Vereinigten Staaten von Amerika komme, führe ich immer solche Treffen sowohl in New York, als auch in Washington durch. Ich bin sehr froh, dass einige von Ihnen Aserbaidschan haben besuchen können und mit unserer Republik vertraut sind.

Unsere Freundschaft trägt einen bestimmten Charakter, da wir in der Gestallt Ihrer Organisationen und jedes von Ihnen unsere besten Freunde Aserbaidschans in der ganzen Welt, einschließlich in den Vereinigten Staaten von Amerika sehen. Ich will, dass unsere Freundschaft immer zuverlässig und dauernd wäre. Wir brauchen das. Zugleich denke ich, dass auch Sie- jüdische Organisationen der Welt, insbesondere jüdische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika natürlich, an Aserbaidschan immer Interesse hatten und künftig haben werden.

Bei unseren vorherigen Treffen sagte ich Ihnen, dass die Juden in Aserbaidschan seit Jahrhunderten, vielleicht seit Jahrtausenden gelebt haben, und ihre wertvollen Spuren zurückgelassen haben. Insbesondere im 20. Jahrhundert haben judenstämmige Bürger Aserbaidschans zur sozialen, wirtschaftlichen Entwicklung, und auch zur Entwicklung der Kultur, Wissenschaft, Bildung, Kunst Aserbaidschans viel beigetragen. Wir schätzten es immer hoch. Mit der Zeit werden einige Ereignisse zu einer Geschichte, und wird ihr Wert immer bedeutender.

Wissen Sie, seit 1988 - 1989 wurde ein intensiver Strom von Juden aus der Sowjetunion in die Westländer, die USA und nach Israel beobachtet. Dieser Prozess in Aserbaidschan, auch gesellschaftspolitische Prozesse hier waren wegen des armenisch-aserbaidschanischen Krieges und der äußerst gespannten Situation innerhalb des Landes viel komplizierter. Doch seit 1993 gelang uns, innere gesellschaftspolitische Stabilität in Aserbaidschan zu gewährleisten, und die Migration von Leuten hörte scharf auf. Ich kann Ihnen sogar sagen, dass Leute, die seinerzeit aus Aserbaidschan nach Israel emigrierten - Juden, heute nach Aserbaidschan zurückkehren. In letzter Zeit sind 40 Familien nach Aserbaidschan zurückgekehrt.

Sie sind natürlich mit dem Aufenthalt in Israel nicht unzufrieden. Aber in der Vergangenheit haben sie Baku, Aserbaidschan so lieb gewonnen, dass das Gefühl der Nostalgie sie zur Rückkehr gezwungen hat. Und das Leben jener Familien, die nicht weggefahren und hier geblieben sind, verbessert sich tagtäglich.

Heute funktionieren in Aserbaidschan vier Synagogen. Eine von ihnen befindet sich in Baku, andere sind in Guba, und zwei von ihnen sind in Oghuz und Sheki. Wie Sie wissen, gibt es in Aserbaidschan noch drei jüdische Gemeinden. Zu der ersten gehören unsere heimischen Juden. Sie werden Bergjuden genannt. Wenn Sie Wurzeln von diesen Juden finden wollen, ist es notwendig, festzustellen, seit wann sie dort leben. Diese Wurzeln sind sehr tief.

Am 7. traf ich mich mit dem Premierminister Barack. Wir hatten sehr warme und freundliche Gespräche. Ich traf mich mit ihm auch im November voriges Jahres in Istanbul. Wir führten ein sehr angenehmes Gespräch. Er sagte mir, dass sie Wurzeln von 11 jüdischen Stämmen noch nicht haben finden können. Ich empfahl ihm, nach Aserbaidschan zu kommen und Forschungen da auszuführen. Dort werden Sie das sicher finden. Bergjuden leben sowohl in der Hauptstadt, Baku, als auch in der Nahe liegenden Bezirken.

So befindet sich unweit von Baku der Bezirk Guba. In der Siedlung dort, Krasnaya Sloboda heißt, leben nur sie. Zum ersten Mal war ich 1952in dieser Siedlung. Vor einem Jahr besuchte ich sie und erkannte diese Siedlung nicht sofort. Es gibt solche Villen dort, die Sie sogar hier nicht haben. Sie leben sehr gut.

Zu der zweiten Gemeinde gehören europäische Juden, und der dritten georgische Juden. Jede Gemeinde hat ihren Vorsteher. Aber wenn ich mich mit ihnen treffe, kommen alle drei Gemeindevorsteher zusammen. Es ist auch charakteristisch, dass es bei uns moslemische, christliche, orthodoxe- grundsätzlich aus Russen bestehend Konfessionen und jüdische Konfession gibt. Es bedeutet, wir haben drei Religionsleiter. Und alle drei sind zusammen. Alle drei Gemeinden nehmen an unseren Staatsveranstaltungen immer teil.

Bei der Präsidentenwahl von 1998 erklärten sie zusammen, dass sie die Kandidatur von Haydar Aliyev unterstützen würden, und sie haben mich bis zum Ende unterstützt. Ich hatte 100 Prozent Stimmen von Juden erhalten. Das ist eine kleine Übersicht über unsere Beziehungen. Dadurch will ich noch einmal erklären, dass unsere Freundschaft unzerstörbar ist.

Ich sprach darüber an unseren vorigen Treffen, dass wir Ihre Hilfe brauchen. Als eine Gemeinschaft, die eine sehr große Lobby, eine große Macht in den Vereinigten Staaten von Amerika hat, könnten Sie Aserbaidschan helfen.

Aserbaidschan und die Vereinigten Staaten von Amerika haben sehr gute Beziehungen. Diese Beziehungen haben sich in den letzten fünf -sechs Jahren vor allem im Gebiet der Wirtschaft schnell entwickelt, weil alle größten amerikanischen Ölfirmen in Aserbaidschan eine große Arbeit ausführen.

Der aserbaidschanische Sektor des Kaspischen Meers hat sehr große Öl- und Gaslager. Wir haben 19 große Verträge unterschrieben. In diesen Verträgen ist ein Investment in Höhe von Gesamtsumme 60 Milliarden Dollar vorgesehen. Der Anteil der Gesellschaften der Vereinigten Staaten von Amerika beträgt 30 Prozent. Ich weiß, es gibt eine oder zwei Gesellschaften, die den Juden gehören- "Amerada Hess" und "Moncrief Oil", mit der wir morgen noch einen Vertrag unterzeichnen werden.

Hier in Washington, im Senat unterzeichneten wir im April einen Vertrag. Morgen werden wir noch einen unterzeichnen. Mir wurde die Geschichte dieser Gesellschaft erzählt. Es ist die Gesellschaft einer Familie, gehört einer Familie. Es ist eine jüdische Familie.

Wirtschaftliche Beziehungen zwischen Amerika und Aserbaidschan entwickeln sich sehr intensiv. Aber es gibt ein Hindernis für die Entwicklung von Beziehungen. Ich sagte es mehrmals. Das ist eine ungerechte Diskriminierungstat gegen Aserbaidschan.

1992 hier, im Kongress, in Zusammenhang mit dem armenisch-aserbaidschanischen Konflikt haben proarmenische Kongressabgeordnete zu einem ungerechteten Section 907. gegen Aserbaidschan ergreift, und folglich wurde es jede Hilfe Aserbaidschan von den USA mit einem Embargo belegt. Seit einigen Jahren kämpfen wir dafür, dass die Section 907. abgesetzt werden soll. Die Regierung, Präsident Clinton, Frau Albright und andere Personen erklärten mehrfach, dass es eine ungerechtete Tat ist, und es abgeschafft werden soll. Dazu sind im Kongress die entsprechenden Entwürfe ein - bis zweimal vorgestellt.

Der Kongressabgeordnete Herr King von New York, zum Beispiel solch ein Projekt aufgestellt und hat sich dafür viel Mühe gegeben. Doch fehlte es dem einige Stimmen, damit die Abschaffung dieses Gesetzes, das heißt der Section 907. im Freedom Support Act gewährleistet ist. Oder wie Sie wissen, hat Senator Brownback z. B. voriges Jahr im Zusammenhang mit einer großen Initiative - mit der Wiederherstellung der alten Seidenstrasse ein Gesetzprojekt des Kongresses, des Senats von Amerika vorgestellt. Im April voriges Jahr haben wir - Präsidenten 11 Staaten, die entlang der Seidenstrasse liegen, unter der Leitung von Brownback im Gebäude des Senates ein großes Kongress veranstaltet. Von der Regierung haben Herr Sandy Berger und auch Herr Brzezinsky auf der Konferenz gesprochen. Ex-Staatssekretär Herr Baker hat auch gesprochen. Alle Präsidenten, sowie auch ich sprachen. Wir alle haben das Projekt von Brownback unterstützt. Im Projekt war die Abschaffung der Section 907. vorgesehen, aber im Senat traten einige proarmenische Senatoren wieder dagegen.

Das Stimmenverhältnis im Senat hat sich schon wirklich zu unseren Gunsten geändert. Dort haben 47 Menschen ihre Stimmen für uns abgegeben, aber 53 Stimmen waren gegen uns. Das heißt, es fehlte uns drei Stimmen. Zuerst versprachen die Senatoren, dass das mit 60 Stimmen aufgenommen würde. Mir wurde sogar gesagt, dass die proarmenischen Kongressabgeordneten den Ex - Kongressabgeordneten Doul dorthin zur Hilfe geholt haben. Unter seinem Einfluss stimmten seine Freunde Sarbanes, McCain, Abraham gegen uns ab.

Obwohl in diesem Gesetz die Frage über die Abschaffung der Section 907. nicht zu unseren Gunsten gelöst wurde, halten wir 47 Stimmen für einen bestimmten Erfolg. Wir schätzen auch positiven Einfluss Ihrer jüdischen Gemeinschaft in diesem Problem. Deshalb wünschte ich, unsere Zusammenarbeit fortsetzen und die Stärkung Ihres Einflusses. Aber nur im Namen der Gerechtigkeit. Wir wollen nichts Ungerechtes. Die Sache besteht darin, dass alle, mit denen du sprichst, sagen: „Die Section 907. ist ungerecht“. Aber was eine Abstimmung anbetrifft... Sie nennen es Demokratie. Aber wir nennen es das Benehmen des Starken dem Schwachen gegenüber.

Natürlich sind wir nicht schuldig daran. Und wir können bei Gott darüber nicht klagen, dass Aserbaidschan keine solche Lobby wie Armenier hat. Allah hat jede Nation mit etwas ausgestattet. Aserbaidschan ist von ihm schöne Natur, natürliche Reichtümer erhalten, und im 20. Jahrhundert wird die Kaspisee, das Kaspische Bassin, eine der größten Erdölregion der Welt. Und der Initiator dazu ist Aserbaidschan. Und Allah hat den Armeniern einen mit Steinen bedeckten Boden beschert. Sie wünschen nicht, unter diesen Steinen zu leben. Sie leben in vielen Ländern der Welt, einschließlich Amerikas. Sie sind hier reich geworden. Das ist nichts zu machen. Es ist es uns bestimmt.

Aber wir haben solche Freunde wie Sie. Ich denke, dass wir uns mit solchen Freunden vorankommen können. Doch ist dieser Weg schwierig. Aber ich rechne damit, dass wir einige Schritte vorankommen werden.

Am 7. hatte ich mit sehr geehrtem Premierminister Barack ein gutes Gespräch darüber. Ich habe Sie darüber kurz informiert. Und ich bin jetzt bereit, auch Sie anzuhören.

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