Aserbaidschanisch - Deutsche Beziehungen


           

 
Geschichte der Beziehungen - Der Beginn der gegenseitigen Beziehungen zwischen den Ländern fällt auf die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1863 wurden in der Basis der Kupferminen im Territorium von Gedebey große Kupferhütten von der Firma "Brüder Siemens" gegründet. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts betrug der Anteil des in diesen Hütten produzierten Kupfers über 65% an der gesamten Produktion im Südkaukasus. Außerdem hat die Firma "Brüder Siemens" ein Kobaltwerk in der Basis der Kobaltlager in Daschkesen gebaut. Im Ergebnis des Baus dieser Werke wurden sehr viele Menschen mit den Arbeitsplätzen versorgt, es brachte der Bevölkerung zu Wohlstand. Im Ergebnis der Tätigkeit der deutschen Industriellen auf diesem Gebiet sind hier, besonders in den Regionen Göy Göl und Schamkir die deutschen Kolonien entstanden.

Bilaterale politische Beziehungen - Deutschland hat am 12. Januar 1992 die Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan anerkannt. Die diplomatischen Beziehungen wurden am 20. Februar 1992 hergestellt. Am 2. September 1992 wurde die Botschaft der Aserbaidschanischen Republik in Deutschland, am 22. September 1992 die deutsche Botschaft in Aserbaidschan eröffnet. Nach der Entstehung der diplomatischen Beziehungen haben sich die bilateralen Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland ununterbrochen entwickelt.

Am 22. Dezember 1995 hat der Außenminister Deutschlands Klaus Kinkel Aserbaidschan einen offiziellen Besuch abgestattet. Der Präsident Heydar Aliyev hat mit ihm getroffen und die Hilfe Deutschlands innerhalb der Europäischen Union hoch geschätzt. Das Staatsoberhaupt hat erwähnt, dass er bei der Lösung des Berg-Qarabagh-Konfliktes die Verstärkung der Hilfe Deutschlands erwartet.

Von 1. bis 4. Juli 1996 hat der Präsident Heydar Aliyev Deutschland auf Einladung des damaligen Präsidenten des Deutschlands Roman Herzog einen offiziellen Besuch abgestattet. Während des Besuchs hat Heydar Aliyev die Treffen mit dem deutschen Präsidenten, Kanzler, Vize-Kanzler und anderen Regierungsvertretern durchgeführt. Während dieser Treffen wurden die Wege der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ausführlich besprochen. Die Besetzung der aserbaidschanischen Territorien von Armenien und friedliche Lösungswege des Konfliktes wurden die Schwerpunkte der Besprechungen der von dem aserbaidschanischen Präsidenten durchgeführten Verhandlungen. Im Rahmen des Besuchs wurden zwischen den Regierungen fünf Verträge im Bereich der politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit unterzeichnet.

Während der vergangenen Jahre wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung, politischen Sicherheit, Bekämpfung des Terrorismus geführt.

Im Mai 2001 hat der Außenminister Deutschlands Joschka Fischer zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bundestags Antje Vollmer Aserbaidschan besucht. Während des Treffens mit der deutschen Delegation hat Heydar Aliyev mitgeteilt, dass er der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern eine wichtige Bedeutung beimisst, mit der erfolgreichen Tätigkeit der deutschen Gesellschaften in Aserbaidschan zufrieden ist und wünscht das dauerhaft zu sein. Der Präsident der Republik Aserbaidschan hat seine Hoffnung auf die entsprechende Tätigkeit Deutschlands für die Lösung des Armenisch-Aserbaidschanischen Konfliktes geäußert: "…Wir hoffen, dass Deutschland als Mitglied der OSZE-Minsk-Gruppe seine Tätigkeit für die Lösung des Armenisch-Aserbaidschanischen Konfliktes, der die wichtigste Frage für uns ist, für die Befreiung der 20% besetzten aserbaidschanischen Boden und für die Heimkehr der vertriebenen Aserbaidschaner noch mehr erweitern wird." Der Außenminister der BRD Joschka Fischer hat versprochen, dass sein Land der Lösung der Armenisch-Aserbaidschanischen Frage möglichst beitragen wird.

Am 21.-22. Januar 2004 war der Außenminister der BRD Joschka Fischer nochmals in Aserbaidschan und hat sich mit dem Präsident Ilham Aliyev getroffen. Beim Treffen wurden die Fragen über die Wirtschaft, Politik und Sicherheit besprochen.

Am 24.-26. August 2004 hat der Präsident Ilham Aliyev Deutschland auf Einladung des deutschen Präsidenten einen offiziellen Besuch abgestattet. Bei den Treffen mit dem Präsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde der Meinungsaustausch über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern, den Zustand der gegenseitigen politischen Verhältnisse, die regionale und internationale Fragen durchgeführt.

Während des Deutschland Besuchs vom 14.-16. Februar 2007 hat sich der Präsident Ilham Aliyev mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen, die Entwicklungsperspektive der bestehenden Beziehungen zwischen den Ländern, bzw. zwischen Aserbaidschan und der EU, die erfolgreiche wirtschaftliche Reformen in unserem Land, den Armenisch-Aserbaidschanischen Konflikt um Berg-Qarabagh mit ihr besprochen.

Am 4.-6. Februar 2010 hat der Präsident Ilham Aliyev Deutschland noch einen offiziellen Besuch in Deutschland abgestattet. Im Rahmen des Besuchs hat sich Ilham Aliyev mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Frau Merkel hat betont, dass Deutschland bereit ist, Aserbaidschan in verschiedenen Bereichen zu unterstützen, als Erdöl- und Erdgasland ist Aserbaidschan ein wichtiger Partner für Deutschland. Ilham Aliyev hat gesagt, dass sein Land, das die Modernisierungsperiode erlebe, der deutschen Technologien bedürfe. Aserbaidschan sei bereit, seinen Beitrag zur Lösung der Fragen über die Energiesicherheit in Europa zu leisten.

Wirtschaftliche Beziehungen: Der Besuch des aserbaidschanischen Präsident Heydar Aliyev in Deutschland vom 1. bis 4. Juli 1996 hat eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland gespielt. Der Präsident Heydar Aliyev hat sich in Köln, dem großen Wirtschaftszentrum der BRD, mit den Vertretern der Geschäftskreise, Leitern der großen Konzerne und Vertretern des Finanzsektors getroffen. Er hat über die Potenziale der aserbaidschanischen Wirtschaft und das für die internationalen Geschäfte geschaffene Wirtschaftsklima eine Rede gehalten, und deutsche Geschäftsleute aufgerufen, in Aserbaidschan zu investieren. Dieser Besuch hat eine große Rolle bei der Heranziehung der ausländischen Investitionen und internationalen Kredite in Aserbaidschan gespielt.

Zurzeit sind in Aserbaidschan ca. 100 deutsche Unternehmen tätig. Unter ihnen sind große Konzerne wie "Siemens", "Ferrostahl", "Interselect", "Mercedes Benz" sehr erfolgreich tätig. Jährlicher Handelsumsatz zwischen Deutschland und Aserbaidschan beträgt ca. 350-400 Mio. EUR. Von Deutschland werden nach Aserbaidschan vor allem PKWs, Rohre, Bleche und ganze Fabrikationsanlagen geliefert.

Der Vertrag über die Beseitigung der Doppelbesteuerung hinsichtlich der Gewinne und des Vermögens vom 25. August 2004, Verträge über die finanzielle Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Republik Aserbaidschan und der Bundesrepublik Deutschland, über die Leistung der finanziellen Hilfe für die Gründung des "Garantiefonds der Kredite" zwischen dem Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und der Entwicklungsbank Deutschlands, Sondervereinbarung anlässlich dieses Vertrags, Auftragsvertrag und Verträge über die Untersuchung der Streitfragen im Schiedsgericht vom 14. August 2006 dienen der Verstärkung der wirtschaftlichen Beziehungen.

Kulturelle Beziehungen: Kulturelle Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland entwickeln sich sehr intensiv. Die Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland ist mit dem Abkommen über die kulturelle Zusammenarbeit vom 25. Dezember 1995 verbunden. Die Sitzungen der aufgrund dieses Abkommens gebildeten Kommission haben am 4.-6. Februar 1997 und 4.-6. November 2002 stattgefunden.

Der Präsident der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev hat sich am 19. November 1999 während seiner Teilnahme am OSZE-Gipfeltreffen in Istanbul mit dem Bundeskanzler Gerhard Schröder getroffen. Am Rande dieses Treffens übergab Staatspräsident Aliyev Bundeskanzler Schröder mit Protokoll vom 19.11.1999 zwei im Zweiten Weltkrieg durch sowjetische Soldaten entwendete Meisterzeichnungen der Bremer Kunstgalerie. Die übrigen zwölf Zeichnungen wurden im Juli 201 in New York an Deutschland zurückgegeben.

Das Jahr 2008 ist in Deutschland als Jahr Aserbaidschans erklärt. Die aus 120 Mann bestehende Delegation des Ministeriums für Kultur und Tourismus der Republik Aserbaidschan ist nach Deutschland gereist. Die kulturellen Veranstaltungen haben eine Woche gedauert. Das ganze Jahr lang wurde in den deutschen Städten wie München, Hamburg, Stuttgart usw. die aserbaidschanische Kultur vorgestellt. Im Rahmen des aserbaidschanischen Jahres in Deutschland wurde vom 12. Juni bis 15. Juli 2008 die "Ausstellung der gegenwärtigen aserbaidschanischen Kunst" in der Dresdner Galerie veranstaltet. Da wurden die Werke der berühmten aserbaidschanischen Künstler ausgestellt.

Deutschland ist einer der europäischen und Weltstaaten, der genügend politischen Einfluss und starke Wirtschaft hat. Deshalb lag Aserbaidschan immer viel an der Entwicklung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen mit Deutschland. Und Aserbaidschan ist als ein Erdöl- und Erdgasland einer von seinen wichtigen Partnern bei den internationalen Projekten.