Die Rede von Heydar Aliyev beim Treffen mit den Vertretern der Föderation der aserbaidschanischen Vereine in Deutschland - Den 1. Juli 1996


Ich bin heute mit unserem Treffen sehr zufrieden. Sie wissen, dass ich erst vor 2 Stunden in Deutschland angekommen bin. Das ist mein erstes Treffen in Deutschland. Und das ist das Treffen mit unseren Landsleuten, mit den Vertretern der in Deutschland, in Zentraleuropa lebenden Aserbaidschaner. Ich bin zufrieden, dass Sie die einzelnen Vereine näher gebracht, vereinigt haben, und die genannte Föderation schon organisiert ist. Ich halte das für ein bedeutendes Ereignis, für Ihre wichtigste Errungenschaft. Ich gratuliere Ihnen dazu.

Wie bekannt ist, erleben wir das 5. Jahr der Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan. Ende des Jahres feiern wir das 5. Jahr unserer Unabhängigkeit. Aber diese fünf Jahre waren sehr schwer. Heute haben wir noch ein Treffen, dort werde ich detailliert darüber sprechen. Deshalb will ich jetzt diesem Thema nicht zu viel Zeit widmen. Ich will nur betonen, dass diese Jahre zu schwer waren. Wir haben doch einen Erfolg. Dies besteht darin, dass wir unsere Staatsunabhängigkeit gewahrt haben. Die Aserbaidschanische Republik verstärkt sich von Tag zu Tag als ein unabhängiger Staat. Und wir sind davon überzeugt, dass die Unabhängigkeit Aserbaidschans unumkehrbar, ewig ist, und wir werden von nun an auf dem Wege der Unabhängigkeit schreiten.

Wir haben viele Probleme, ich werde Ihnen darüber erzählen. Wir haben einen Erfolg und das ist der größte Erfolg. In der jahrhundertealten Geschichte unseres Volkes wurde in Aserbaidschan im 20. Jahrhundert ein unabhängiger Staat gebaut und das ist eine große Errungenschaft. Unsere Bürger in Aserbaidschan durch den Weg der Unabhängigkeit führend, denken wir gleichzeitig an unsere Landsleute, die außerhalb der Republik leben. Das ist unser Recht, unsere Pflicht. Weil Aserbaidschan nicht nur aus den in Aserbaidschanischer Republik lebenden Aserbaidschanern besteht. Die Aserbaidschaner leben in vielen Ländern der Welt, sowie in Europa, in Deutschland. Jeder Aserbaidschaner, der in irgendeinem Land, irgendeiner Stadt, Ecke, irgendeinem Dorf lebt, ist für unseren unabhängigen Staat, für mich als der Präsident der Aserbaidschanischen Republik, unser Landsmann, unser Bürger.

Erstens, das ist die Staatspolitik von Aserbaidschan, wenn ich das sage, und zweitens, stütze ich mich darauf, dass unabhängig von dem Ort des Aufenthaltes jeder unser Landsmann, der sich für Aserbaidschaner hält, unser Land, seine Heimat, Nation und Sprache niemals vergessen soll. Deshalb hegen wir gegenüber unseren Landleuten, die außerhalb Aserbaidschans Grenzen leben, ein freundliches Verhältnis.

Wie es Ihnen bekannt ist, war das jetzige Aserbaidschan eine Unionsrepublik im Bestand der ehemaligen Sowjetunion. In jener Zeit auch lebte Aserbaidschan. 1918 wurde die erste demokratische Republik Aserbaidschan gegründet. Diese Republik war nach 23 Monaten zerfallen. Nachher wurde in Aserbaidschan die sowjetische Regierung gegründet. Die Aserbaidschanische Sowjetische Sozialistische Republik war entstanden. Nach zweijähriger Geschichte ist diese Republik in die Sowjetische Union eingetreten, die die auf dem Territorium des ehemaligen zaristischen Russlands entstandenen Republiken vereinigte. Wir haben all diese Etappen erlebt. Und endlich haben wir das Jahr 1991 erreicht. Ende des 20. Jahrhunderts hat Aserbaidschan den Zerfall der Sowjetunion und die gesellschaftlich-politische Ereignisse in der ganzen Welt wahrgenommen und die Gelegenheit ergreifend damit begonnen, einen unabhängigen Staat zu gründen.

Aber in unserer Republik haben wir in jenen Jahren, im Bestand der Sowjetunion, während der sozialistischen Ordnung nie vergessen, dass wir Aserbaidschaner sind. Sowohl unsere Sprache, als auch unsere Religion hat alles erlebt, die Wissenschaft und Bildung wurden entwickelt. Wäre das nicht so gewesen, hätte unsere Republik sich im Jahre 1991 als eine unabhängige Republik in der ganzen Welt nicht erklären können.

In diesen Jahren hat man vieles erreicht. Sobald die Sowjetunion zerfiel, erklärten wir infolge dessen unsere Unabhängigkeit und seit 5 Jahren lebt unsere Republik als ein unabhängiger Staat.

Früher war es sehr schwer, sogar unmöglich, irgendein Verhalten mit unseren Landsleuten zu haben, die außer der Grenzen Aserbaidschans leben. Nur ein berühmter Dichter, Schriftsteller oder Komponist konnte während seiner Gastspiele im Ausland nach unseren Landsleuten suchen, sich mit ihnen treffen, Gespräche führen. Und das machten sie auch mit Angst.

Man kann davon sehr viel erzählen. Ich erinnere mich, vielleicht waren die 60er Jahre. Wir interessierten uns sehr dafür, wie unsere Landsleute in der Türkei leben. Wir wussten, dass in der Türkei unsere Landsleute leben, die früher aus Aserbaidschan emigrierten. Der verstorbene Komponist, berühmte Dirigent, Professor Niyasi war ein hervorragender Künstler. Sie wissen, dass er weltberühmt war. D.h. er war berühmt dank seinem Talent, seinen Werken. Deshalb lud man ihn in die Türkei ein, damit er dort die Aufführungen im Operntheater bereitete. Er reiste oft in die Türkei und traf sich jedes Mal mit mir. Denn er war mit mir befreundet. Wir sprachen stundenlang darüber. Ich fragte, wen er gesehen hatte, wie sie leben? Er erzählte mir ausführlich darüber.

Daran erinnernd will ich sagen, dass unsere Herzen auch in jener Zeit zusammen mit den außerhalb Aserbaidschans lebenden Landsleuten waren. Wir hatten aber keine Möglichkeit, die Beziehungen zu unterhalten. Jetzt haben wir, Gott sei Dank, solch eine Möglichkeit. Unsere Republik ist ein unabhängiger Staat. Jeder unser Bürger kann nach seinem Wunsch ins beliebige Land reisen. Die Grenzen der Republik sind offen. Jeder, wer will, kann nach Aserbaidschan kommen. Auch unsere Landsleute, die im Ausland leben, können Aserbaidschan besuchen. Jetzt besuchen wir jedes Land, das wir wollen, nebenbei treffen wir uns mit unseren Landleuten. Deshalb bin ich heute hier. Morgen beginnt meine offizielle Reise. Ich habe die Treffen mit Oberhäuptern des Staates und der Regierung von Deutschland vor. Den heutigen Tag - ich habe auch dem Botschafter unserer Republik hier die Anweisung gegeben - widme ich nur dem Treffen mit den in Europa, in Deutschland lebenden Aserbaidschanern, mit ihren Vertretern.

Ich will meine Zufriedenheit mit diesem Treffen erklären. Aus der Information des Botschafters wurde es auch klar, dass wir in ein paar Stunden noch ein Treffen haben, dort werden sowohl Sie, als auch andere Landsleute teilnehmen. Dort werde ich ausführlich über die Fragen sprechen, für die Sie sich interessieren. Ich will, dass Sie eine ausführliche Information über die heutige Lage unserer Republik erhalten und all das von dem Präsidenten der Aserbaidschanischen Republik erfahren. Gleichzeitig will ich das machen, damit Sie die heutige Lage unserer Republik näher kennen lernen und Ihr Business hier besser veranstalten können.

Es ist Ihnen bekannt, dass unser Volk Einheit braucht. Sowohl in der Heimat, als auch außerhalb unserer Republik brauchen wir die Einheit. Ich habe schon gesagt, dass unser Volk sich in vielen Ländern der Welt zerstreut hat.

Die hier auftretenden Freunde haben vom Leben der 40 Mio. Aserbaidschaner in den verschiedenen Ländern erzählt. Ja, es ist wahr, das ist mir bekannt. Vielleicht ist diese Zahl noch größer. Jedenfalls ist es unser Stolz, wenn es auf der Welt 40 Mio. Aserbaidschaner gibt, sie den Namen des Aserbaidschaners tragen, aserbaidschanisches Blut und Herz haben. Ich sage nicht, dass sich diese 40 Millionen Aserbaidschaner an einem Ort versammeln sollen, das ist nicht nötig. Aber wenn die Herzen, Gedanken, Zukunftsblicke und Meinungen über Aserbaidschan aller Aserbaidschaner einheitlich werden, wird unsere Republik ihre Unabhängigkeit weiterhin verstärken, den Entwicklungsweg erfolgreich zurücklegen; unsere Landsleute, die außerhalb unserer Republik leben, können noch besser leben, noch besser arbeiten, auch für unser Volk, für unsere Heimat vieles tun.

Deswegen ist die Einheit keine einfache Sache. Manchmal benutzt man das Wort "Einheit" so oft, dass es seine Bedeutung verliert. Denn jeder Mensch sagt, dass man Einheit braucht. Wenn man diese Losung zu verschiedenen Zielen sagt, ist das eine Sache, und wenn diese Wortr aus den Forderungen unseres Lebens aufkommen, ist das etwas anderes. Als der Präsident von Aserbaidschan stütze ich mich auf das Vertrauen des Volkes und als die leitende Person der Republik sage ich heute Ihnen: die Garantie, Gewähr unserer Gegenwart und der Zukunft in Aserbaidschan ist die Einheit, und die Einheit unserer Landsleute in der ganzen WElt ist auch wichtig.

Natürlich ist das keine einfache Aufgabe. Die Leute sind unterschiedlich. Es ist schwer, zwei Personen in der Welt zu finden, die gleiche Eigenschaften besitzen. Sogar Brüder sind unterschiedlich. Manchmal haben Zwillingsbrüder und -schwester auch unterschiedlichen Charakter. Das ist selbstverständlich. Wir können uns der Natur nicht widersetzen. Natürliche Gesetze gelten unabhängig von den Wünschen oder Bestrebungen der Menschen. Doch unter diesen natürlichen Gesetzen gibt es viele Möglichkeiten, die helfen einig zu sein, geschlossen zu sein und einander zu unterstützen, die Hand der Hilfe zu reichen. Wir müssen streben, diese Möglichkeiten zu benutzen. Ich spreche diese Worte gerade vor Ihnen aus, weil Sie mitgeteilt haben, dass hiesige Vereine sich vereinigt und eine Föderation gegründet haben. Das ist eine nützliche Arbeit.

Ich wünsche, dass Ihre Föderation effektiv arbeitet, sich von Tag zu Tag verstärkt und ihren Einfluss auf die anderen Länder ausübt. Wir werden auch alles daransetzen, mit den gegründeten Föderationen dieser Art unmittelbare Kontakte zu halten und Ihnen alle mögliche Hilfe zu leisten, zusammen mit Ihnen der ganzen Welt die Wahrheit über Aserbaidschan zu erklären.

Damit die Unabhängigkeit von Aserbaidschan weiter existiert, muss man sowohl innerhalb der Republik, als auch im Ausland vieles tun. Die innerhalb der Republik zu leistende Arbeiten sind in unseren Händen. Aber die Mehrheit der Arbeiten, die im Ausland zu leisten sind, ist nicht in unseren Händen. Wir streben, zu allen Staaten der Welt die gegenseitig vorteilhaften Beziehungen aufzunehmen, und solche Beziehungen sind schon hergestellt. Seit 2 Jahren und 5 Monaten bin ich der Präsident der Republik Aserbaidschan. Während dieser Zeit haben wir die Beziehungen mit vielen Ländern der Welt angeknüpft. Wir sind nicht nur Mitglieder der internationalen Organisationen, sondern auch führen in diesen Organisationen unsere Tätigkeit durch, unser Land wird dort vertreten. Wir werten die Möglichkeiten dieser Organisationen aus.

Ich bin mit einem offiziellen Besuch in Deutschland. Ich hatte auch offizielle Reisen nach Frankreich, England, Rumänien. Ich habe zweimal an den Versammlungen der UNO in Amerika teilgenommen und jedes Mal mich mit dem Präsident Bill Clinton getroffen. Vor kurzem war ich in Luxemburg, wir haben den Vertrag über die Zusammenarbeit mit der EU unterschrieben. Das ist ein großes Ereignis. Oder vor ein paar Tagen wurde Aserbaidschan als der Mitgliedskandidat ins Europarat mit dem Gaststatus aufgenommen. Das heißt einerseits, dass Aserbaidschan als ein europäisches Land anerkannt wird, und andererseits - dass der heutige Staatsaufbau Aserbaidschans und der Zustand seiner Gesellschaft den europäischen Standarten entsprechen oder sich nähern. Wie es bekannt ist, wurde diese Frage in der Bürositzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg diskutiert und Aserbaidschan als Kandidat in dieses Rat aufgenommen. Ich glaube und bin ganz sicher, dass Aserbaidschan das Vollmitglied des Europarates wird.

Ich kann noch weitere Fakten vorbringen. Z. B. wir haben enge Beziehungen mit einem großen Land wie China. Ich bin dort mit einem offiziellen Besuch gewesen. Unsere freundschaftlichen Beziehungen mit unseren Nachbarn, wie dem Iran und der Türkei entwickeln sich selbstverständlich von Tag zu Tag. Ich war auch mit dem offiziellen Besuch in den europäischen Ländern wie Rumänien, Bulgarien. Viele Staaten haben mich mit einem offiziellen Besuch eingeladen, doch ich habe keine Zeit. Norwegen ist eines der größten Länder von Europa. Ich bin auch dorthin eingeladen und mit einem offiziellen Besuch gewesen. Vor kurzem hat mich während eines Telefongesprächs der Präsident von Frankreich Jacques Chirac eingeladen. Vor diesem Telefongespräch hat er mir eine schriftliche Einladung geschickt. Während des Telefongesprächs hat er mich nochmals offiziell eingeladen.

Unsere Beziehungen mit den arabischen Ländern sind sehr eng. Z. B. ich bin in Ägypten gewesen und mit dem Präsident Hüsnü Mübarak haben wir enge freundliche Beziehungen. Vor zwei Jahren haben wir an der Versammlung der Organisation der islamischen Konferenz in Marokko teilgenommen. Ich habe dort eine Rede gehalten und mich mit den Staatsoberhäuptern der arabischen, islamischen Länder getroffen, Verhandlungen geführt.

Wissen Sie, all diese Erfolge in kurzer Zeit sprechen von unserer Arbeit für die Anerkennung und Verstärkung der Unabhängigkeit Aserbaidschans und künftig werden wir unsere Arbeit fortsetzen. Ich wiederhole aber nochmals, nicht alle Arbeiten, die im Ausland zu leisten sind, sind in unseren Händen.

Wie es bekannt ist, gibt es Länder, Kräfte und Organisationen, die im Wege der Unabhängigkeit Aserbaidschans stehen. Ja, es gibt solche Kräfte in der Welt, die Aserbaidschan als ein unabhängiger Staat nicht sehen wollen. Die Welt sieht, dass Armenien seit 8 Jahren die Aggression gegen Aserbaidschan ausübt. 20% des aserbaidschanischen Territoriums sind von den armenischen Kräften okkupiert. Mehr als 1 Mio. Aserbaidschaner müssten aus den besetzten Territorien auswandern, mehrere von denen wohnen jetzt unter schweren Bedingungen in den Zelten. Das ist ein Ausnahmefall in der ganzen Welt.

Nach den Angaben der Weltstatistik gibt es 20 Millionen Flüchtlinge in der Welt. 1 Mio. von ihnen sind in Aserbaidschan. Ein Land mit 7 Mio. Einwohnern hat 1 Mio. Flüchtlinge. Solche Aggression gegen Aserbaidschan ist eine Ungerechtigkeit. Das ist noch nie gesehen worden. Aber der Welt zu beweisen, dass Armenien solch eine Aggression gegen Aserbaidschan ausgeübt hat und Armenien ein Aggressor ist, ist keine einfache Aufgabe. Denn es gibt große Länder, die Armenien unterstützen und ihm helfen. Mehrere von denen haben mit uns auch gute Beziehungen. aber ihre Beziehungen mit Armenien sind noch besser. Armeniens Unterstützung von diesen Ländern ist so groß, dass sie trotz der guten Beziehungen mit uns Armenien helfen. Deshalb ist es schwer, die armenische Aggression zu verhindern. Hier spielt eine große Rolle die Tätigkeit der armenischen Lobby gegen Aserbaidschan. Diese Lobby gibt es überall - in Amerika, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern.

Es ist klar, dass die armenische Lobby sehr stark ist. Sie hat eine große Macht in Amerika, ebenfalls in anderen Ländern. Aber das bedeutet nicht, dass sich alles in den Händen der Lobby befindet, Nein. Wir führen unsere Politik, dank dieser Politik werden wir die Rechte Aserbaidschans überall in der Welt anerkennen lassen. Und darum hängt vieles von der Tätigkeit unserer im Ausland lebenden Landsleute für die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Aserbaidschans.

Ich bin der Hoffnung, dass die von Ihnen gegründete Föderation diesen Zielen dienen wird, und Sie an der Lösung der Probleme der Aserbaidschanischen Republik im Ausland näher teilnehmen werden. Wir knüpfen Kontakte mit Ihnen und wollen diese Kontakte noch verengen. Wir wollen einig mit Ihnen sein. Uns, die Bürger unserer Republik, mich persönlich als der Präsident interessiert jeder Aserbaidschaner, der außer der Grenzen der Republik lebt, sein Leben, sein Zustand. Ich denke an jeden Aserbaidschaner. Ich wünsche, dass sie erfolgreich in Deutschland leben und zu den geehrten Menschen werden, Ihren Platz im Staat nehmen. Ich will das, weil die große Anzahl solcher Fakten das Niveau der Wissenschaft, Bildung und Vernunft der Aserbaidschaner unter den Weltnationen beweist.

Ich für meine Person halte es für natürlich und nötig, dass Aserbaidschaner in verschiedenen Ländern leben. Was wird davon, dass wir alle zusammen leben? Es ist notwendig, dass es überall - in Amerika, Deutschland, Frankreich, England, Belgien, Holland Aserbaidschaner gibt. Aber der muss kein einfacher Bürger sein, sondern seine Person soll Aserbaidschan vertreten, unsere Fahne erheben, die nationale Kultur unseres Volkes, die Sprache, Literatur, Kunst vertreten.

Und deswegen glaube ich, dass es gut ist, dass in Deutschland so viele Aserbaidschaner leben. Wenn in der Zukunft diese Zahl noch höher wird, wird es besser. Überhaupt kommen die Aserbaidschaner den Europäern nach der Zahl zuvor. Ich weiß nicht, wie die Lage in Deutschland ist. Die Bevölkerungszunahme in Aserbaidschan ist größer als in anderen Ländern. Im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten ist diese Zunahme in letzten Jahren ein bisschen zurückgegangen. Aber je größer die Zunahme ist, desto besser ist es.

Wie viel Aserbaidschaner leben in Deutschland? 150 Tausend. Und wie viele Türken? 2 Millionen. Wissen Sie, wir sind eine Nation, haben gleiche Wurzel. Deshalb wollen sowohl Aserbaidschaner, als auch Türken einander unterstützen, Hand in Hand geben. Die erste Unterstützung in der ganzen Welt für uns, für die Aserbaidschaner sind Türken. Ich wiederhole nochmals, wir haben gleiche Wurzeln.

Einer von den Vertretern Ihrer Föderation hat gesagt, dass er aus Igdir kommt. Vor kurzem war der Munizipalitätsleiter und -beamten der Stadt Igdir in unserer Republik. Igdir ist eine schöne Region der Türkei, die Ankömmlinge aus Igdir habe ich in Deutschland, England, Amerika, Belgien, Frankreich - überall gesehen. Aber Igdir ist ein kleines Ort, es ist nicht groß. Vor zwei Jahren wurde es zu einem Kreis. Die Igdir-Einwohner haben 30 Jahre lang gestrebt, die Kreisrechte zu erhalten. Als ich in Nachitschewan gelebt habe, habe ich darüber dem verstorbenen Präsidenten der Türkei Turgut Özal, und meinem Freund - dem gegenwärtigen Präsident Süleyman Demirel meine Gedanken geäußert, dass die Lösung der „Igdir"-Frage möglich ist, und sie haben das gelöst. An der Zeremonie, organisiert im Zusammenhang mit dem Erhalten des Kreisstatus, habe ich ebenfalls teilgenommen. Und nicht nur teilgenommen, sondern auch aufgetreten. Dort waren geehrter Präsident Süleyman Demirel, viele Minister.

Ich wiederhole, die Türken und Aserbaidschaner sind einig. Unabhängig davon, wo sie leben - in Igdir, in Istanbul, oder an anderen Orten - sind alle Türken für uns lieb.

Sie müssen noch wissen, dass in letzten Jahren einige Menschen in Aserbaidschan sagen, dass wir Türken sind und unsere Sprache Türkisch heißt. Wir haben gleiche Wurzeln, aber diese Wurzeln haben viele Zweige. Diejenigen, die in Anatolien, Usbekistan, Kasachstan, Turkmenien, Dagestan, Kirgisien leben, sind auch Türken. Die in China lebenden Uyguren sind ebenfalls Türken. Sie sind verschiedene Zweige einer Wurzel. Man muss diese Zweige nicht verlieren. Wie gesagt, muss man das alles nicht mit gleicher Farbe färben. Ich wiederhole, unsere Wurzeln sind gleich. in unserer Republik haben wir gesagt, wir sind Aserbaidschaner.

Wir haben die neue Verfassung verabschiedet. Dort ist festgeschrieben, dass wir Aserbaidschaner sind, unsere Staatssprache Aserbaidschanisch heißt. Ein Zweig der türkischen Sprachengruppe ist die Sprache der anatolischen Türken, der andere - die Sprache der Aserbaidschaner, dritte - der Usbeken, vierte- der Kasachen usw. Deswegen muss man immer die gemeinsamen Wurzeln bewahren. Denn unsere Wurzel, Sprache, Religion und nationale Traditionen vereinigen uns und müssen vereinigen. Und auf dieser Grundlage müssen wir einig sein. Aber gleichzeitig ist es nicht zulässig, eine Sprache innerhalb der anderen aufzulösen.

Es gibt viele Nationen auf der Welt, die gleiche Wurzel haben. Je mehr verschiedenartig sie sind, desto stärker sind sie. Wenn man eine Sprache innerhalb der anderen auflöst, wird davon ein Wirrwarr. Und davon wird nichts Gutes.

Sie haben gesagt, dass hier 2 Mio. Türken leben. Unterstützen sie einander! Ich möchte mich heute mit allen 2 Mio. Türken, die in Deutschland leben, treffen. Jeder von ihnen ist teuer für mich. Sie sollen für Sie auch teuer sein. Es ist auch eine gute Tatsache, dass in Deutschland 150 tausend Aserbaidschaner leben. Streben sie in der Zukunft nach der Verstärkung Ihrer aserbaidschanischen Identität.

Wissen Sie, dass die Einwohner des Anatoliens, Usbekistans, Aserbaidschans eigenartige Eigenschaften haben. Z. B. ich bin stolz darauf, dass die Aserbaidschanische Sprache unter der Sowjetunion sehr entwickelt wurde. Gewöhnlich kritisiert man die sowjetische Regierung. Doch man kann die Wahrheit nicht durchkreuzen. Unsere Sprache wurde gerade in sowjetischen Jahren entwickelt. In jener Zeit wurden viele Werke über die Grammatik, sprachwissenschaftlichen Gesetze geschaffen. Noch wo sind solche Werke über die aserbaidschanische Sprache geschrieben? Ja, solche Werke wurden während der sowjetischen Regierung geschrieben. Ich betone das nochmals: man kann die Geschichte nicht durchkreuzen.

In 90er Jahren, als in Aserbaidschan die Freiheitsstimmung stark war, haben manche Leute gedacht, dass es nötig ist, die ganze Vergangenheit zu durchkreuzen. Unser Volk hat gelebt, geschaffen, gebaut. Unser Volk hat seine Kultur, Kunst und Literatur entwickelt und auf deren Grundlage existiert heute die unabhängige Aserbaidschanische Republik. Wenn man „das unabhängige Aserbaidschan" sagt, versteht man darunter nicht nur das Territorium. Die Staatsordnung enthält nicht nur den Staat, sondern auch seine Kultur, Wissenschaft, Hochschulbildung, das große Industriepotential - alles. Ich sage auch das, dass Aserbaidschan von vielen Ländern der Welt keineswegs zurückbleibt.

Es ist wahr, in Gegenwart erlebt unsere Republik eine Krise. Aber sie ist vorübergehend. Wenn wir uns von der armenischen Aggression befreien können, dann wird die wirtschaftliche Lage Aserbaidschans sehr gut. Ich glaube, dass wir alles erreichen werden, unsere Territorien befreien werden und die territoriale Integrität Aserbaidschans wiederherstellen werden. Aserbaidschan wird als ein unabhängiger Staat der Herr seines ganzen Territoriums.

Ich äußere nochmals meine Zufriedenheit mit dem Treffen mit Ihnen. Ich werde heute noch weitere Treffen haben. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und Erfolge für die Weiterentwicklung und Verstärkung der neu gegründeten Föderation.

Auf Wiedersehen.