Aus dem Gespräch des Präsidenten der Aserbaidschanischen Republik Heydar Aliyev beim Empfang des Präsidenten der OSZE und norwegischen Aussenminister Knut Vollebek - Präsidialpalast, 13. Dezember 1999

Knut Vollebek: Vielen Dank, Herr Präsident. İch bedanke mich, dass Sie mich zu später Nachtzeit empfangen.

Heydar Aliyev: Wie wäre das möglich, dass Sie zu Besuch kommen, und ich Sie nicht empfange.Und warum sind Sie so spät gekommen? Sie könnten früher kommen.

Knut Vollebek: İhr Land liegt zu weit.

Heydar Aliyev: Sie werden in dieser Nacht nicht schlafen.

Knut Vollebek: Sie scheinen mich in dieser Nacht lange zu beschäftigen.

Heydar Aliyev: İch tue das nicht. Sie selber haben viel zu tun.

Knut Vollebek: Vor diesem Besuch fand ich die Verhandlungen mit Ihnen äusserst wichtig und deshalb kam ich hierher, um ihre Einschätzungen, Ansichten und Abwägungen über diese Prozesse anzuhören. İch bin Ihnen dankbar, dass Sie es mir ermöglicht haben.

Heydar Aliyev: Herr Vollebek, ich begrüsse Sie in Aserbaidschan, und ich bin sehr zufrieden, dass Sie nach einer kurzen Zeit neuerlich in Aserbaidschan sind. Neuerdings treffen wir uns binnen einer kurzen Zeit zum dritten Mal.

Erinnern Sie sich daran, dass ich bei Ihrem ersten Besuchin Aserbaidschan kritisierte , dass Sie seit einem Jahr der OSZE vorstehen, aber uns erst jetzt -am Ende des Jahres - besuchen. Ich vermute, dass Sie aus dieser Kritik Schluss ziehend die Zahl der Treffen vermehren wollten.

Ich bin sehr zufrieden, dass wir uns in Istanbul getroffen haben und eingehende Verhandlungen geführt haben. İch weiss Bescheid, dass Ihr Besuch mit Aserbaidschan nicht einhergeht. Aber gleichzeitig schätze ich, dass Ihre Station in Aserbaidschan innerhalb des Besuchs darauf hinweist, dass Sie Aserbaidschan besondere Wichtigkeit beimessen.

Knut Vollebek: Gestatten Sie uns vor allem Ihnen zu verdanken, dass Sie zu später Nachtzeit Möglichkeit hatten, uns zu empfangen. Wir verstehen, dass wir ihre in Baku viel spät angekommen sind. Aber das war eine einzige vorhandene Möglichkeit.

Wie bekannt ist, haben manche Luftfahrtunternehmen ein Programm für die Passagiere, die öfter Reise machen. Ich weiss nicht, vielleicht gibt es in Aserbaidschan auch solch ein Programm für die öfter reisenden Gäste. Falls das der Fall ist, dann meine ich, dass mir Ehre erwiesen wurde, in dieses Buch verbucht werden zu können.

Herr Präsident, ich erinnere mich an ihre kleine Kritik bei meinem letzten Besuch sehr gut. Ich erachtete es als eine wohlwollende Kritik und bewerte die Bedeutung Aserbaidschan sehr hoch. Das während der Istanbuler Gipfelkonferenz zwischen uns stattgefundene Treffen bewerte ich auch sehr hoch. Die Gipfeikonferenz war ein sehr wichtiger Ereignis. Ich lege auf ihre bei der Diskussion uber die Probleme in der Region offene Stellungnahme mehr Wert.

Ich möchte Ihnen die Grüsse und die aufrichtige Dankbarkeit unseres Premierministers ausrichten, der an der anlässlich des Vertragsabschlusses über Pipelines in Istanbul abgehaltenen Veranstaltung teilgenommen hatte. Sowohl er als auch ich meinen, dass das für Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Aserbaidschan gü nstige Möglichkeiten schafft.

Unter Berücksichtigung, dass ich während vergangener drei Monate bereits zum zweiten Mal in Aserbaidschan bin, hoffe ich, Sie werden den Besuch dem Premier - und Aussenminister in Norwegen erlauben. Ich will sagen, dass ich Ihren neuen Aussenminister schon eingeladen habe.

Sie haben Recht. Mein Besuch ist mit dem in dieser Region, nämlich im Nordkaukasus entstehenden Zustand eng verbunden. Ziel meiner Reise nach Aserbaidschan ist der Besuch von hier aus in den nordkaukasischen Republiken als eine Fortsetzung zu den Entscheidungen und der Deklaration, die in Istanbul verabschiedet worden waren. Um den in dieser Region entstehenden Zustand im breiten Sinne des Wortes zu bewerten, werde ich Tschetschenien, Dagestan, Nordosetien und Inguschetien besuchen .

Unter Berücksichtigung der Deklaration, die in Istanbul verabschiedet worden war, bin ich der Hoffnung, dass es möglich ist, den Prozess mithilfe der OSZE anzupacken, der den Spielraum für den die langfristige Lösung der Fragen in der Region gewährleistenden Dialog schaffen kann.

Wie Sie wissen, hat sich Russland geäussert, dass die politische Rolle der OSZE bei der Lösung dieser Frage jetzt unmöglich ist. Aber es werde unserer Organisation höchstwahrscheinlich eben solch eine Rolle zugewiesen. Ich bin der Meinung, dass OSZE eine wichtige Rolle bei der Lösung dieses Konflikts spielen könnte.

Unter Berücksichtigung des humanitären Zustands und der Notlage der Zivilbevölkerung bin ich der Ansicht, dass die Organisationen wie unsere und auch die Weltgemeinschaft. UNO und UNO-Oberkomissariat für Flüchtlinge eine grosse Rolle bei diesem Prozess spielen müssen, um eine endgültige Lösung der Frage zu finden.

Ich meine, bevor es in Grosny ein bestimmter Sonderfall geschiht, ist die Möglichkeit zur Evakuierung der Stadtbevölkerung zu schaffen. Deshalb habe ich mich heute an die russischen Behörden gewandt, dass sie die Militäroperationen um Grosny auf 24 Stunden aussetzen, sodass die Einwohner die Stadt sicher verlassen könnten.

Hoffentlich wird mein Appell von den russischen Behörden und auch von verschiedenen tschetschenischen Gruppierungen akzeptiert werden, damit die anderen Organisationen zu Hilfe gezogen werden können, um die Stadtsbevölkerung evakuieren zu können.

Herr Präsident, wie können die Fragen, die mit dem humanitären Zustand einhergeht, gelöst werden und wie werden die Voraussetzungen für die Verhandlungen geschaffen, die den politischen Dialog erleichtern könnten? Gerade ihrer Beurteilung darüber möchte ich mit grossem Interesse zuhören.

Zuerst danke ich Ihnen, dass Sie mir den Gruss des Premierministers ausgerichtet haben. Es hat mich gefreut, dass er an der Veranstaltung, die aus dem Anlass der Unterzeichnung des Abkommens über den Baku-Ceyhan-Erdölpipeline-Aufbau abgehalten geworden war, teilnahm.

Das Abkommen wurde von denjenigen Ländern unterzeichnet, durch deren Territoriumdas von uns zusammen mit ihrem Statoil geförderte aserbaidschanische Erdöl transportiert werden muss. Sie wissen, dass Statoil ausreichende Möglichkeit hatte, im Aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres zu arbeiten. Das Dokument wurde von den Ländern, der Türkei, Georgien, und Aserbaidschan unterzeichnet, die dieses Projekt unmittelbar durchführen müssen.

Der Kasachstanische Präsident schloss sich uns an, weil er auch die Pipeline nutzen will. Präsident der USA Bill Klinton und der norwegische Premierminister beteiligten sich an der Veranstaltung und unterzeichneten dieses Dokument hochschätzend.

In Aserbaidschan, wie mir bekannt ist, auch in der Türkei und Georgien, , wurde dieser Ereignis mit grossem Enthusiasmus begrüsst. Um dieses Projekt ins Leben zu rufen, haben wir uns schon an die konstruktive Arbeit gemacht. Norwegen hat jetzt ein beträchtliches Kapital in Aserbaidschan. Bei all diesen Sachen sind wir mit Ihnen zusammen. Übrigens nicht nur Statoil, sondern auch viele andere norwegische Unternehmen wie Kaverner hier arbeiten.

Was Ihre Einladung unseres Premier-und Aussenministers betrifft, habe ich schon meine Zustimmung zu diesem Besuch gegeben. Falls Sie den baldmöglichsten Besuch wünschen, wende ich nicht ein. Daraufhin kann man auch den Besuch des Premierministers planen.

Was Ihre Aufgabe betrifft, sehe ich, dass diese Angelegenheit im Verhältnis zu den anderen die OSZE mehr interessiert. Das ist selbstverständlich. Schon seit 10-12 Jahren wissen wir selbst, was das heisst. Es handelt sich darum, dass die MinskGruppe sich seit mehr als 7 Jahren mit unserem Problem beschäftigt. Aber bis jetzt wurde keine erhofften Ergebnisse noch errungen. Ich meine den armenisch-aserbaidschanischen Berg-Karabach Konflikt. Infolge dieses Konflikts wurde 20% des Aserbaidschanischen Territoriums von den armenischen Streitkräften erobert, und dadurch wurden eine Million Aserbaidschaner aus diesen Rayons vertrieben und gegen sie wurde eine ungeheuerliche ethnische Säuberung angezettelt.

Offen gesagt ist unser Volk enttäuscht, dass jetzt sich die auf solche Konflikten mit aller Härte reagierende internationale Organisation wie OSZE während der von den armenischen bewaffneten Gruppierungen im Aserbaidschanischen Territorium angerichteten ethnischeen Säuberung nicht darum kümmert, geschweige denn eine harte Reagierung. Unser Land, unser Volk weiss besser, was der Separatismus und ethnische Säuberung bedeuten. Daher die Arbeiten, die Sie vorgenommen haben, um diesen Konflikt baldmöglichst vor allem politisch zu lösen, sind vertretens - und billigenswert.

Ich glaube, dass die anderen Mitgliedländer dabei auch sehr aktiv sind, insofern Sie der Angelegenheit solcherweise gegriffen haben. Ich erinnere mich sehr gut, an der Istanbuler Gipfelkonferenz hielten die Regierungs-und Staatschefs viele Reden. Ich meine, können Sie somit zurechtkommen. Sie würden einen Weg finden, der zweifellos sowohl das Interesse des russischen Staats, als auch das Interesse des tschetschenischen Volks erwidern wird. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Aber ich verstehe auch, dass die Situation sehr schwierig ist, und ich vermute, dass es in keiner Region der Welt solch eine prekäre Situation gibt, wie im Nordkaukasus in Tschetschenien. Vielleicht war in Kosova genau so, aber es liegt weit von uns und deshalb wissen wir es nicht so gut.

Der Nordkaukasus ist ein Teil unserer Region. Daher ist die Stabilität im Nordkaukasus für alle nordkaukasusische Länder, besonders für Aserbidschan und Georgien durchaus wichtig.

Wir grenzen an Tschetschenien nicht an. Zwischen uns liegt Dagestan, das zu der Russische Föderation gehört. Trodzem wir keine gemeinsame Grenzen haben, waren die kaukasischen Länder miteinander eng verbunden. Zweitens wissen Sie, dass sich die Mehrheit der nordkaukasischen Völker zum Islam bekennt und das Anwachsen der reaktionären Kräfte und radikalen Islamisten wie Vahabisten ist zweifellos für den ganzen Nord- und Südkaukasus äusserst gefährlich.

Ich muss betonen, dass der Islam nie den Terrorismus unterstützt. Verschiedene islamistische Terrororganisationensind dieser Religion abtrünnig. Deshalb die Anstrengungen, die Sie die Stabilität, den Frieden und Wohlstand im Nordkaukasus zu gewährleisten unternommen haben, sind nicht nur fur diese Länder, sondern fur den Südkaukasus und besonders fur Aserbaidschan von grosser Bedeutung.

Während der Istanbuler Gipfelkonferenz habe ich eine Idee unterbreitet, die die Bildung des Pakets von Sicherheit und Zusammenarbeit im Sädkaukasus im Auge hatte. Ich rief sowohl OSZE, als auch USA, Russland, Georgien, Armenien und andere Länder, die im Nordkaukasus ihre eigene Interesse haben, an, diesenVorschlag zu vertreten und so zu unternehmen, dass es im Südkaukasus Sicherheit gebe und wirtschaftliche Zusammenarbeit gewährleistet werde.

In diesem Zustand ist es unmöglich, irgendwelche wirtschaftliche Entwicklung sogar auch im Südkaukasus zu versicherin, während die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen südkaukasischen Ländern binnen kurzer Zeit viel Profit bringen könnte.

Vor allem sind der armenisch-aserbaidschanischen Konflikt zu lösen, die eroberten aserbaidschanischen Gebiete zu befreien, die territoriale Integrität Aserbaidschans wiederherzustellen und eine Million aserbaidschanische Vertriebene heimkehren zu lassen. Zwar wurden diese Gebiete, in die Sie zuruckkehren wollen - wenn sie könnten - zerstört und geplündert, doch es dort alles wiederhergestellt wird. Dafür braucht man jedoch ein beträchtliches Geldmittel, aber wir haben dieses Mittel nicht. Aus diesem Grund haben wir die Beihilfe der internationalen Gemeinschaft nötig.

Immerhin muss man zuerst den Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan, nämlich im ganzen Südkaukasus erreichen. der Frieden im Nord-und Südkaukasus ist unser Hauptziel. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg.

Knut Vollebek: Ich möchte ihre Meinung über den Paket von Sicherheit und Zusammenarbeit im Sudkaukasus entwickeln. Wie meinen Sie, ob es möglich ist, so etwas auch im Nordkaukasus zu bilden?

Ich verstehe, dass diese sich unterscheiden, weil der Nordkaukasus ein Subjekt der russischen Föderation ist. Sie haben genau betont, dass die politische und wirtschaftliche Entwicklung eines beliebigen Staates eng verbunden sind . Also wenn wir uns ein Ziel setzen, die langfristige Lösung der nordkaukasischen Frage aufzustellen, dann müssen wir die politische und wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigen. Deswegen freue ich mich sehr, weil ich eine Möglichkeit hatte, mit Leitern je drei nordkaukasischen Republiken-Dagestan, Nordosetien, und Inguschetien- treffen zu können.

Was denken Sie: Ist es möglich, eine Form der Zusammenarbeit oder eine Kooperation irgendwelcher Strukturen herzustellen, die zu der Zusammenarbeit mit je drei Republiken und Tschetschenien verhelfen könnte, die ökonomische Kooperation und Stabilität in dieser Region ermöglichen.

Heydar Aliyev: Ganz machbar. Wir kennen die Republiken sehr gut. Beispielweise ist Dagestan uns näher als die anderen. Aserbaidschan und Dagestan sind miteinander historisch eng verbunden. Es gibt heute unmittelbare und aktive Beziehungen zwischen uns. In Dagestan leben 140000 Aserbaidschaner. In Aserbaidschan leben ein paar Tausend Leute aus verschiedenen Volkstämern. Aus diesem Grund wünschen wir uns Stabilität in Dagestan.

Außerdem gehen alle unsere kommunikativen Linien, die uns mit Russland verbinden, durch den Nordkaukasus -zuerst durch Dagestan. Tschetschenien, Nordosetien und Inguschetien durch. Wenn diese Republiken auch ein Teil von Russland sind, haben wir immer die breiteren Beziehungen mit Russlend, mit seinen mehreren Regionen und gerade mit Moskau. Also wirkt sich die Unstabilität im Nordkaukasus auf unsere wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland negativ aus. Ein Beispiel dazu ist Baku-Noworossijsk Erdölpipeline. Wir haben diese Pipeline zusammen mit Ihnen aufgebaut, durch die das Rohöl, das Aserbaidschanische Erdölunternehmen samt vielen anderen Unternehmen, darunter Statoil aus "Tschirag" Vorkommen gefördert hat, transportiert wird. 1997 haben wir Erdöl erstmal gerade über diese Pipeline ausgeführt. Das ist unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland.

Übrigens wollte Russland sehr, dass wir Erdöl gerade über diese Pipeline transportieren. Aber schon seit wievielen Monaten funktioniert diese Pipeline nicht?

Arthur Rassisade (der Premierminister der Aserbaidschanischen Republik): Seit sechs Monaten.

Heydar Aliyev: Der 6monatige Ausfalll der Pipeline führt auf die Ereignisse im Nordkaukasus zurück. Es ist gut, dass wir im April dieses Jahres die Baku-Ceyhan Erdölpipeline in Betrieb gesetzt haben. Wenn wir diese alternative Pipeline nicht hätten, wären wir gezwungen, angesichts der Ereignisse im Nordkaukasus alle Erdöllagerstätte außer Betrieb zu setzen, obwohl das nur noch der Anfang der Arbeit ist.

Die Erdölförderung im Aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres hat größere Perspektive. Wir haben vor, die Baku -Noworossijsk Pipeline weitezubenutzen. Aber die Unstabilität in der Region behindert uns. Das ist nur ein Beispiel. An der Grenze an Russland, an Dagestan, warten viele Laster ab.

Ich kann noch mehrere Beispiele anfuhren. All diese beweisen, dass es uns die Stabilität im Nordkaukasus wichtig ist. Die Lage in Dagestan normalisiert sich jetzt. Obwohl Inguschetien eine kleine Rpublik ist, schlägt er sich immerhin durch, und ebenfalls Nordosetien. Obwohl sie alle sehr heikle Problemen haben, werden ihre Bemühungen um die Entspannung in Tschetschenien zweifelsohne positiver die Lage im Nordkaukasus wirken. Wir haben gute Beziehungen sowohl mit Dagestan, Nordosetien, als auch Inguschetien.

Knut Vollebek: Wie beurteilen Sie den Zustand angesichts der Verhältnisse zwischen Tschetschenien und Georgien. Ich habe Angst, dass die Ereignisse in Tschetschenien unmittelbar auf den Zustand in Georgien einwirken würden.

Heydar Aliyev: Es stimmt, dass es die Grenzen zwischen Georgien und Tschetschenien gibt und diese Grenzen zur Zeit von georgischen Grenzsoldaten und Streitkräften bewacht werden. Aber ich meine, dass Georgien mit diesen unangenehmen Geschehnissen angesteckt werde. Obwohl nur ein bis zwei tschetschenische Dörfer an georgischer Grenze sind, wenn ich mich nicht irre, ist jedenfalls Georgien von diesen Ereignissen sehr besorgt.

Wir sind auch besorgt. Aber Georgien hat viele Anlässe dazu, weil er unmittelbar an Tschetschenien angrenzt.

Knut Vollebek: Dieses Gespräch war für mich sehr vorteilfalt. Und ich hoffe, dass es mir mit ihrem Außenminister zu frühstücken gelingt und die Fragen, die wir jetzt hier besprochen haben, weiterzuentwickeln.

Meiner Meinung nach das Gespräch beim Frühstücken ermöglicht noch einige Fragen, die mit gegenseitigen Beziehungen verbunden sind, zu berühren.

Heydar Aliyev: Das stimmt. Aber wir werden noch mit Ihnen zu Abend essen.

Knut Vollebek: Danke schön. Das ist sehr angenehm.

Heydar Aliyev: Kurzum, vergnügen Sie sich doppelt!

Knut Vollebek: Ich habe schon ein Vergnügen erlebt, dann das Abendessen, noch das morgendliche Gespräch, das heißt, dass ich mich dreimal ergötzen werde.

Heydar Aliyev: Sehr gut, wenn Sie nicht dagegen sind, bedanken wir uns der Presse.

Sind Journalisten mit Ihnen gekommen?

Knut Vollebek: Ja, viele.

Heydar Aliyev: Ich habe veranlassen, alle Journalisten im Hotel unterzubringen, sodass Sie zu Abend essen könnten. Wenn der Chef der Delegation satt ist, brauchen die Journalisten nicht hungrigzubleiben, ansonsten wird es schlecht.

Knut Vollebek: Sonst würden die Artikel sehr hart.

Heydar Aliyev: Wir bedienen sie sehr gut und Sie setzen keine harten Beiträge auf.

Knut Vollebek: Ganz richtig. Ich danke Iihnen für Ihre Sorge.