Appell des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev an das aserbaidschanische Volk anläßlich des Gedanktages des Hodschaly - Genozides - Den 24. Februar 2001

Sehr geehrte Landsleute,

heute gedenken wir in tiefer Trauer der Opfern der Hodschaly - Tragödie, die als einer der schrecklichsten Massenterrorakte in die Geschichte unseres Volkes und der Menschheit eingegangen ist. Am 26. Februar 1992 wurde die aserbaidschanische Stadt Hodschaly durch bewaffnete Militärformationen Armeniens, die mit modernsten Waffen und Technik ausgerüstet waren, und direkte Teilnahme von 366. Infanterieregiments ehemaliger Sowjetunion bis auf dem Grunde zerstört und ein grausamer Gewaltakt an hundert unschuldigen Bewohnern - Kindern, Frauen und Alten ausgeübt. Dieser grausame Aggressionsakt wurde in der Geschichte einzigartiges Verbrechen, das nicht nur gegen die Bevölkerung von Hodschaly, sondern auch gegen die ganze Menschheit ausgerichtet war. Seit Anfang 20. Jahrhunderts verübten die aggressiven Nationalisten Armeniens mehrfache Genozidakte gegen die Aserbaidschaner. Aber der Hodschaly-Genozid war am schrecklichsten.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die heldenhaften Beschützer von Hodschaly vor dem bis an die Zähne bewaffneten Feind nicht geschrocken sind. Sie kämpften im ungleichen Kampf mit Gleichmut und zeigten sich tapfer und mutig.

Wenn wir uns an die Hodschaly - Tragödie erinnern, sind wir gleichzeitig die Zeugen der Hilflosigkeit und Schwäche damaliger Führung Aserbaidschans, die diese Tragödie zuließ und die durch Verantwortungslosigkeit ihre Pflicht erfüllte. Die Machtorgane, die die Verteidigung und den Schutz ihrer Bürger sichern sollten, haben die volle Einwirkung und die Gleichgültigkeit zum Schicksal des Volkes demonstriert, haben für die Befreiung der in den Kessel geratenen Stadt und ihrer Bewohner nichts unternommen.

Leider blieb die Weltgemeinschaft bei dieser schrecklichen Tragödie und dem Genozidakt kalt, deren Zeuge unsere Zeitgenossen waren, und schätzte sie prinzipiell moralisch und politisch nicht ein.

Es gibt große Aufgaben vor der gegenwärtigen Führung Aserbaidschans und den Bürgern des Landes, politischen Kreise der Welt und internationaler Gemeinschaft über die Hodschaly -Tragödie, armenisch-aserbaidschanischen Konflikt und das Berg-Karabach - Problem ins Bild zu setzen und den Charakter und die Maßstäbe von Verbrechen gegen unsere Leute detailliert aufzuklären und zu zeigen, die Maske der armenischen Nationalisten, die sich unterdrückt und gequält ausgegeben haben, fallen zu lassen. Es ist einerseits unsere heilige Pflicht vor dem Gedächtnis der Genozidopfer, und andererseits ist dafür notwendig, dass die gleichartigen antimenschlichen Aktionen in der Welt nicht mehr vorkommen dürfen.

Wenn wir der Opfer des Hodschaly -Genozids gedenken, denken wir an unsere Gewissenpflicht und bürgerliche Pflicht vor ihnen. Um den Helden von Hodschaly die letzte Ehre zu erweisen, sollen wir ihre Ideale, um derentwillen sie gefallen sind, leben lassen. Wir sollen auch unseren unabhängigen Aserbaidschanischen Staat schützen, seine Grenze verteidigen und die territoriale Integrität sichern. Das ist der richtigste Weg.

An diesem Tag der nationalen Trauer verbeuge ich mich vor dem heiligen Gedächtnis der unschuldigen Opfer der Hodschaly -Tragödie. Ich erkläre unsere Ergebenheit zu ihrer gerechten Sache. Allah hab unsere Märtyrer selig! Ich drücke ihren Familien und Verwandten, all unserem Volk meine Kondolenz aus. 

Heydar Aliyev,
der Präsident der Aserbaidschanischen Republik.