Aus dem Gespräch des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev mit der Professorin Elizabeth Sherwood - Houston, den 2. August 1997

Sehr geehrte Frau Sherwood,

ich begrüße Sie herzlich und bedanke mich bei Ihnen für schöne Worte über unser Land. Ich schätze meinen ersten offiziellen Besuch in die USA, den mächtigsten Staat der Welt, als ein historisches Ereignis und bin sicher, dass dieser Besuch zu der Entwicklung der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und den USA beitragen wird.

Wenn wir von der existierenden gesellschaftlich-politischen Lage in Aserbaidschan und den Errungenschaften bei der Durchführung der demokratischen Reformen sprechen, können wir betonen, dass wir große Erfolge erzielt haben. Wir haben uns das Ziel gesetzt, auf dem Wege der Demokratie und Marktwirtschaft sicher weiterzuschreiten und uns die allgemeinmenschlichen Werte anzueignen. Wir haben nicht wenige Probleme und Hindernisse auf unserem Weg. Es genügt nur eine Tatsache zu betonen, dass 20% unseres Territoriums infolge der Aggression der armenischen Streitkräfte besetzt sind. Mehr als 1 Mio. unserer Mitbürger sind aus ihren Heimatorten vertrieben worden und leben jetzt unter schwierigen Bedingungen in den Zelten. Materielle und kulturelle Schätze im Werte von Milliarden USD sind zerstört worden. Trotzdem ist Aserbaidschan für die Lösung des Konflikts auf friedlichem Wege. Deshalb haben wir in den Waffenstillstand eingewilligt und dem Beginn der Friedensverhandlungen zugestimmt. Wir nehmen an den Verhandlungen für die friedliche Lösung des armenisch-aserbaidschanischen Konfliktes im Rahmen der Minsker Gruppe der OSZE aktiv teil, suchen ständig konstruktive Auswege.

Ich möchte erinnern, dass den Vorsitz in der Minskgruppe die Vertreter der drei großen Staaten - der USA, Russlands und Frankreichs haben. Wir erwarten sehr vieles von ihrer Tätigkeit und hoffen, dass die Lösung des Konfliktes mit den gemeinsamen Bemühungen der drei ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates möglich sein wird. Aus dieser Sicht schätze ich die gemeinsame Erklärung der Präsidenten Bill Clinton, Boris Jelzin und Jacque Chirac über die friedliche Lösung des armenisch-aserbaidschanischen Konfliktes, die sie in Denver unterschrieben haben, sehr hoch.

Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Frieden. Wir wollen, dass die territoriale Integrität Aserbaidschans gesichert wird, die Flüchtlinge in ihre Heimatorte zurückkehren. Wir sind für die Lösung dieses Konfliktes aufgrund der Grundsätze, die auf dem OSZE-Gipfeltreffen in Lissabon angenommen wurden. Deshalb ist die Wichtigkeit der Hilfe der Weltgesellschaft für den Schutz der Rechte von mehr als 1 Mio. Aserbaidschanern besonders zu betonen. Die ganze Welt muss der Lösung des Konfliktes in kurzer Zeit beitragen und die Aggressoren von ihren bösen Absichten abwenden.