Gemeinsame Presse- Konferenz des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev und des Premierministers Russlands Wiktor Tschernomyrdin gelegentlich der Unterzeichnung der Verträge zwischen den Regierungen Aserbaidschanischer Republik und Russischer Föderation über die wichtigen Prinzipien und Richtungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit - Den 18. Januar 1996, Moskau, Weißes Haus

Frage: Wiktor Stepanowitsch, der Vertrag über den Transit des aserbaidschanischen Erdöls durch das Territorium Russlands ist wahrscheinlich das wichtigste Dokument unter den heutigen unterzeichneten Dokumenten. Ihr Standpunkt und der Standpunkt von Heydar Aliyev - was gibt es konkret, wenn es sich zu verwirklichen anfängt? Ob die Streiten und Gerüche, die um dieses Projekt kursieren, zu Ende kommen?

Wiktor Tschernomyrdin: Als ein Mensch, der seinem Geiste und seinen Arbeiten nach zu diesem Problem im Vergleich mit den anderen am nächsten war, möchte ich sagen, dass darum viele Gespräche auftauchten, südliche Variante, nördliche Variante. Und wenn man nach dem Wesen, nach dem Inhalt spricht, so zeigt sich das Schema, das schon viele Jahre funktioniert. Hier befinden sich Fachleute und Experte, alle, die an der Vorbereitung dieses Vertrages teilgenommen haben -Fachleute, Erdölarbeiter. Seit der Zeit der Unterzeichnung wird der Vertrag anfangen zu arbeiten und, man kann sagen, bereits von heute an wird das von Nutzen sein, sowohl für Aserbaidschan als auch für Russland. Wir denken, dass dieser Weg zuverlässig ist. Er wurde durch vieljährige Arbeit bewiesen. Er wird funktionieren und es gibt eine Möglichkeit, ihn zu verbreiten und zu entwickeln. Ich denke, dass es so wird, und alle Streite werden damit beendet. Normalerweise gab es keine solche. Und was betrifft die Frage. Dass es andere Varianten gibt, na und? Es kommt die Zeit, dass alles davon abhängen wird, wie viel wir in Russland, wie viel - in Aserbaidschan fördern werden. Ich bin überzeugt: es müssen die wirtschaftlichen Gesetze wirken, an deren Spitze vor allem die wirtschaftliche Effektivität stehen muss. Sie zeigt immer, durch welchen Weg man hier gehen muss. Das braucht man sowohl in Interessen Russlands, als auch in Interessen Aserbaidschans. Dass dieses Dokument vor allem die Entwicklung der Erdölzweige der beiden Staaten betrifft, ist natürlich sehr wichtig. Das ist eine Richtung, die vor allem und am meisten und am schnellsten ihr Ergebnis gibt. Ich denke, dass es heute für unsere Wirtschaft, für unsere Menschen sehr nötig ist. Und wir messen dem eine wichtige und große Bedeutung bei. Man muss mit den Gesprächen Schluss machen. Wir fangen an, zu arbeiten.

Heydar Aliyev: Ich bin völlig mit allem, was der geehrte Wiktor Stepanowitsch Tschernomyrdin ausgesprochen hat, einverstanden. Ich denke, dass die Unterzeichnung dieses Vertrages noch ein Schritt für die Entwicklung und die Festigung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Aserbaidschan ist. Wir in Aserbaidschan messen dieser Zusammenarbeit eine ausschließlich große Bedeutung bei und wir machen alles dafür, damit sich diese Zusammenarbeit festigte und sich entwickelte. Und Wiktor Stepanowitsch hat darin Recht, dass all das in unseren gemeinsamen Interessen ist - in Interessen Russlands und Aserbaidschans, in Interessen der Entwicklung solch eines Zweiges, wie Erdölzweig. Und die Unterzeichnung dieses Dokuments beendet tatsächlich alle Gespräche, die eben völlig unbegründet verschiedenerweise in den Presseorganen und s. w. interpretiert werden. Jetzt aber ist alles klar und deutlich. Der Vertrag zwischen Russland und Aserbaidschan ist unterzeichnet worden.

Frage: Ob dieser Vertrag die Widersprüche um das Statut von Kaspi beendet?

Wiktor Tschernomyrdin: Das ist eine einzelne Frage, man verbindet sie in den letzten Zeiten, nach irgendwelchen Gründen, mit dieser Frage. Und wenn das unser Außenministerium verbindet, dann ist diese Frage an Außenministerium. Ich habe keine solche Probleme. Es gibt ein Problem wegen Kaspi im ganzen. Jetzt haben wir mit Heydar Aliyev gesprochen, die Frage betrifft Kaspi, im Kaspi wächst das Wasserstand, alle leiden darunter. Dieses Problem allein zu lösen ist schwer. Es gibt viele solche Fragen, die Fragen des Wasserstandes von Kaspi, die Fragen der Ökologie, der Fischzucht, die Fragen der Schifffahrt und der Beförderung, und wenn man über den Meeresboden spricht, so ist das eine besondere Frage. Es gibt hier an etwas zu arbeiten und wir, so denke ich, werden arbeiten und arbeiten. Jetzt müssen wir daran vielleicht noch intensiver arbeiten. Das ist die Sache der nebenkaspischen Staaten, das ist unsere Sache, die Sache deren, die um Kaspi leben, das ist unser inneres Wasserreservoir, und deshalb finden wir die Möglichkeit uns darin auszukennen und wir kennen uns in allen Problemen aus.

Frage: Welche Bedeutung in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit kann Aserbaidschan haben, berücksichtigt seine Verdienste in der Vergangenheit und in der Gegenwart in der Verarbeitung der wichtigen Probleme des erdöl-chemischen Zweiges? In der Sowjetunion existierten das "Zweite Baku", das "Dritte Baku".

Wiktor Tschernomyrdin: In diesem Jahrhundert ist alles von Baku angefangen worden, was die Ressourcen betrifft, um so mehr die Erdölressourcen, die Förderung, die Erdölverarbeitung, all das, was in der Welt in diesem Bereich gemacht wurde, alles war von Baku angefangen. Hier sind viele meine Kollegen anwesend, die, wenn sie sogar in Aserbaidschan die Hochschulen nicht absolviert hatten, aber fast jeder von ihnen hat auf den Erdöllagerstätten Aserbaidschans gearbeitet und deswegen ist Baku für uns, Fachleute, Erdölarbeiter, Erdgasarbeiter, Alma Mater. Vieles, was heute in der Welt akkumuliert ist, was die Erdöl- und Erdgasindustrie betrifft, wurde gerade in Baku angefangen. Die Erdölfachleute, die heute in Aserbaidschan und in Russland und in anderen Ländern arbeiten, stammen von hier. Danach entstand das "Zweite Baku".

Wir haben in Westsibirien vieles daraus benutzt, was in Aserbaidschan gemacht wurde, gerade auf den Erdöllagerstätten.

Deshalb gibt es für uns, für unsere Fachleute bei der Arbeit keine Hindernisse. Ich kann sagen, dass in Westsibirien viele Bakuer arbeiten. Unser Alekperow (gemeint ist der Präsident der Gesellschaft "LUKOIL" Wachid Alekperow), wenigstens, auch Aserbaidschan gehört. Wem er mehr gehört, das muss man noch klären.

Heydar Aliyev: Ich denke, dass er sowohl Russland als auch Aserbaidschan gehört und wem er mehr gehört - das hat keine Bedeutung.

Frage: Heydar Aliyevitsch, ich möchte, dass Sie die Information einiger Agenturen kommentieren, als ob Aserbaidschan Tschetschenien hilft.

Heydar Aliyev: Diese Gelegenheit benutzend möchte ich kategorisch die verschiedenen Erdichtungen ablehnen, dass Aserbaidschan den tschetschenischen Separatisten irgendwelche Hilfe in ihren Kriegshandlungen leiste. Das ist die Lüge und die Verleumdung. Darüber habe ich heute während unseres Treffens mit Wiktor Stepanowitsch gesprochen. All diese Publikationen sind von verschiedenen Gruppen, einschließlich der Gruppen, die aus Aserbaidschan weggelaufen sind und sie müssen vor dem Gericht erscheinen. Das sind ehemaliger Präsident Aserbaidschans Mutalibow, ehemaliger Premierminister Guseynow, ehemaliger Verteidigungsminister Gasiyew und ihre Gruppe, die sich leider, hier, in Moskau versteckt ist. Irgendwelche Strukturen unterstützen sie und sie organisieren allerlei Artikel. Übrigens, neulich wurde in "Obschaya gaseta" ein Artikel veröffentlicht, in dem alles, von Anfang bis zum Ende Verleumdung, Lüge ist.

Dieser Artikel entspricht der Wirklichkeit nicht. Wir wussten schon vor zwanzig Tagen, dass eine Gruppe von Personen aus Aserbaidschan, die hier, in Moskau versteckt ist und ungesetzlich hier lebt, hat speziell diesen Artikel organisiert. Und es war so, dass er vor einigen Tagen veröffentlicht wurde.

Frage: Haben Sie selbst diese Angaben geprüft?

Heydar Aliyev: Erstents, was ist zu prüfen, wenn es so was nicht gibt. Und zweitens, die Grenze zwischen Aserbaidschan und Russland ist von russischen Grenztruppen streng bewacht. Wir leiden darunter, wir haben Wiktor Stepanowitsch gebeten, und er hat uns erlaubt die Frachten, die uns nötig sind, durch die Grenze zu liefern. Wie kann Aserbaidschan irgendwelche Unterstützung den Separatisten leisten, wenn die Grenze zwischen Aserbaidschan und Russland in Dagestan gesperrt ist? Wir sind überhaupt gegen Separatismus, gegen Terrorismus. Ich wiederhole nochmals, wir leiden schon 7 Jahre darunter, und deshalb lehne ich kategorisch diese Erdichtungen ab.

Zweifellos haben wir Verbrecher. In den letzten zwei Jahren wurde zweimal versucht, mittels Waffen die Staatsumwälzung in Aserbaidschan zu verüben. Solche Verbrecher gibt es auch bei uns in Aserbaidschan und sie können auch nach Tschetschenien und auch in andere Regionen Russlands durchkommen. Übrigens, manche von den Verbrechern, die in Aserbaidschan die Staatsumwälzung vorbereiteten, sind in Moskau, Wolgograd, Ryazan, mit Hilfe der Rechtsschutzorgane, verhaftet worden. Das sind die Verbrecher, die Verbrechen ausgeübt und sich in Russland versteckt haben. Wir können nicht garantieren, dass solche Verbrecher nicht in Tschetschenien sein können. Aber Aserbaidschan, als ein Staat, als eine Republik, hat zu diesen Ereignissen keine Beziehung und ich wiederhole das nochmals in der kategorischen Form.