Aus dem Gespräch des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev beim Empfang des Botschafters von Großbritannien - Den 6. Dezember, 2000

Andrew Taker: Ihre Exzellenz! Vor allem, Gestatten Sie, mir Ihnen und dem Volk Aserbaidschans im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Sumgayit und Baku am 26. November mein Beileid auszudrücken.

Herr Präsident, ich habe die Berufung zum Botschafter in Aserbaidschan mit allen Ehren angenommen. Aserbaidschan ist ein wichtiges Land für Großbritannien. In Aserbaidschan wirken mehr als 100 Unternehmen von Großbritannien, diese wollen ihren Beitrag zur Entwicklung und Blüte Aserbaidschans leisten. Ich möchte auch meinen Beitrag zu dieser Arbeit leisten. Meine erste Pflicht ist, ihr Land und Volk nah kennenzulernen. Ich bin ganz sicher, dass ich innerhalb meiner Arbeitszeit mit der Amtsausübung hier zufrieden sein werde.

Gestatten Sie, mir Ihnen die Sendebotschaft über die Abberufung des vorigen Botschafters und über meine Berufung zum Botschafter in Aserbaidschan übergeben.

Heydar Aliyev: Sehr geehrter Botschafter, vor allem bedanke ich mich bei Ihnen für Ihr Beileid im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Baku und in der Umgebung von Baku. Ich gratuliere Ihnen zur Berufung zum Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter Grossbritaniens in Aserbaidschan und wünsche Ihnen viel Erfolg.

Sie haben richtig betont, dass es zwischen Aserbaidschan und Großbritannien enge Beziehungen gibt. Diese Beziehungen umfassen alle Bereiche. Wir schätzen die Beziehungen mit Großbritannien hoch und halten diese für wichtig. Und das ist nämlich gerade dessen Ergebniss, dass die Unternehmen von Großbritannien in Aserbaidschan großen Arbeiten auf dem Gebiet des Erdöls führen. Aber nicht nur in diesem Bereich, Sie haben betont, dass in Aserbaidschan mehr als 100 Unternehmen aus Ihrem Land wirken.

Es ist klar, wenn es in Aserbaidschan dafür keine günstige Situation gäbe, würden mehr als 100 Unternehmen von Großbritannien nicht nach Aserbaidschan kommen und hier arbeiten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass es das Ergebnis der staatlichen Souveränitet ist und mit der Verstärkung, mit der Entwicklung der Staatssouveränitet verbunden ist. Einerseits ist es besonders mit der gesellschaftlich-politischen Stabilität in Aserbaidschan, andererseits mit der günstigen Situation für die ausländische Investition in Aserbaidschan verbunden. Wir sind mit heutigem Stand unserer wirtschaftlichen Beziehungen zufrieden. Aber auf diesem Gebiet kann man auch nachher mehr arbeiten. Unsererseits haben wir Interesse daran und vermuten, dass Grossbritanien auch daran Interesse hat. Deswegen hat die Erweiterung unserer Beziehungen - auf dem Gebiet der Politik, der Wirtschaft und anderen Gebieten-große Perspektive. Ich nehme an, dass Sie als Botschafter Ihres Landes in Aserbaidschan ihren Beitrag zur Entwicklung dieser Beziehungen leisten werden. Sie können sicher sein, dass gute Bedingungen und Möglichkeiten geschaffen werden, damit sowohl die wirtschaftlichen Interesse Großbritanniens gewährleistet werden, als auch Sie als der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter von Großbritannien hier effektiv arbeiten können. Ich gratuliere Ihnen noch mal.Ich beglückwünsche Sie zu einem Erfolg bei Ihren Arbeiten in Aserbaidschan.

Andrew Taker: Herr Präsident, ich lerne Aserbaidschanisch, spreche aber noch schlecht.

Heydar Aliyev: Konnten Sie Aserbaidschanisch, bevor sie hierher kamen?

Andrew Taker: Ich lernte in London Aerbaidschanisch.

Heydar Aliyev: Das ist sehr schön. Ich schätze das sehr hoch. Um als ein Botschafter in einem Land zu arbeiten, muss man das Volk gut kennenlernen, ihre Sprache, Kultur, Geschichte, Sitten und Bräuche und die Mentalität des Volkes gut wissen. Leider vergleichen manchmal westliche Beamten - Botschafter und andere Vertreter - während der Kontakte mit verschiedenen Ländern, sowie mit Aserbaidschan alles mit ihren Ländern. Das ist aber falsch. Weil es dem Botschafter und dem Land des Botschafters nicht ermöglicht die objektive Situation im Land, in dem der Botschafter arbeitet, widerzuspiegeln. In der Welt gibt es keine zwei ähliche Völker. Nehmen Sie Ihr Land, seinen Nord und Süd. Oder Großbritannien und Irland. Oder Wales, Edinburg. Sie können große Unterschiede sehen.

Zum Beispiel, als ich in Ihrem Land war, fuhr ich zuerst nach London dann nach Edinburg. Die Menschen in Edinburg denken, dass sie ganz andere Menschen sind, nicht wie Engländer. Aber meine diesen Worte gelten nicht nur nationale Unterschiede sondern auch alle Bereiche.

England ist eines der ältesten Länder Europas und hat einst den großen Teil der Welt kolonisiert. Im Osten also im Osten Europas sind verschiedene Völker, Sprachen, Kulturen vorhanden. Auch Aserbaidschan besitzt eigenartige Kultur, Tradition, Sitten. Es muss alles akzeptiert werden. Deswegen freue ich mich darüber, dass Sie angefangen haben, Aserbaidschanisch zu lernen. In dieser Hinsicht wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Aber man muss nicht nur die Sprache, sondern auch die Geschichte, Sitten und Bräuche, nationale Werte kennenlernen. Das sind wichtiger als die Sprache. Ich glaube, wenn Sie so gernbegonnen haben zu arbeiten, können Sie alles erreichen.

Andrew Taker: Vielen Dank, Herr Präsident. Von der Kultur, Eigenständigkeit Aserbaidschans weiß ich, dass die Aserbaidschaner immer auf ihre Kultur, Traditionen stolz waren. Das geht sowohl zur Feueranbetungs als auch zur Babekzeit zurück.

Heydar Aliyev: Sie wissen die Geschichte.

Andrew Taker: Im Zusammanhang mit meinem letzten ehemaligen Dienst, mit meinen ehemaligen Diensten während der Sowjetunion weiß ich über die Geschichte Aserbaidschans.

Ich habe schon erfahren und begriffen, dass Aserbaidschan den Weg der Verstärkung, seiner Souveränität, Unabhängigkeit gewählt hat und Sie machen immer mehr Fortschritte. In dieser Hinsicht irre ich mich nicht. Ich hoffe, dass im nächsten Monat die Beitrittsmitteilung Aserbaidschans dem Europarat bestätigt wird und dann werden wir - Großbritannien an der westlichen Seite Europas und Aserbaidschan an der östlichen Seite Europas- unter uns die gleichen Werte verteilen und uns für die gleichen Pflichten bemühen.

Heydar Aliyev: Mit Hillfe Ihres Landes.

Andrew Taker: Beim Treffen mit Ihren Ministern habe ich mitgeteilt, dass obwohl Großbritannien seit 50 Jahren das Mitglied des Europarates ist, verbessern wir die Gesetzgebung, ändern unsere Gesetze, um sie zu den Normen des Europarates in Einklang bringen zu können. Also wir werden zusammen lernen.

Heydar Aliyev: Natürlich haben Sie viele Fortschritte gemacht. Aber wir wollen auch dem Europarat beitreten. Das ist unser freier Wille. Wenn wir das nicht wollten, würden wir nicht beitreten. Niemand zwingt uns, dem Europarat beizutreten. In einigen Ländern, sowie in einigen europäischen Ländern und auch in einigen bestimmten Kreisen in Aserbaidschan, besonders in den oppositionellen Kreisen denken, dass wir angeblich alle möglichen Mittel benutzen werden, dem Europarat beizutreten. Seit 9 Jahren sind wir unabhängig und selbstständig und bis heute brauchten wie den Europarat nicht. Unser größtes Bedürfnis Not war, dass europäische Länder, sowie der Europarat bei der Prohibition der armenischen Aggression gegen Aserbaidschan uns helfen. Wir haben diese Unterstützung nicht bekommen. Deswegen war es für uns, für den Staat kein Problem, ob wir dem Europarat beitreten oder nicht. Wir wollen beitreten. Weil, wie Sie gesagt haben, dass Ihr Land seit 50 Jahren das Mitglied des Europarates ist und Sie ihre Gesetze zu den Normen des Europarates in Einklang bringen, wir auch das wollen. Aber die Menschen, die uns Hindernisse in den Weg legen,die uns bei der Frage stören wollen, irren sich. Die Liebe muss gegenseitig sein. Wenn ich dich liebe, musst du auch mich lieben. Wenn du mich nicht lieben wirst, werde ich auch dich nicht lieben. Das ist einfach. Das gehört sowohl zu den Menschen, zu den Völkern als auch zu den Ländern. Die Mehrheit der Länder in der Welt ist nicht im Europarat. In der UNO sind 199 Länder vertreten. Im Europarat 41 Länder. Können anderen 158 Länder nicht leben? Auch die parlamentarischen Delegationen Ihres Landes im Europarat versuchten uns stören. Ich als Staatsoberhaupt meine Ansichten offenbar vor. Gleichzeitig bringe einfach hoffe ich darauf, dass wir dem Europarat beitreten und mit Ihnen ganz eng zusammenarbeiten werden.

Andrew Taker: Herr Präsident, die Liebe geht mit der Ehre Hand in Hand.

Heydar Aliyev: Natürlich, ohne Ehre keine Liebe.

Andrew Taker: Genau, deswegen muessen wir uns gegenseitig ehren. Der Respekt muss gegenseitig sein. Ich war immer der Meinung, wie wichtig das starke, demokratische Aserbaidschan für Europarat ist, so wichtig der Europarat fü Aserbaidschan ist. Das ist die gegenseitige Notwendigkeit.

Heydar Aliyev: Sie drücken genau meine Ansichten darüber aus.

Andrew Taker: Herr Präsident, ich weiß, dass Sie unser Land gut kennen. Deswegen bringe ich Ihnen immer Respekt entgegen.Auch das muss ich auch betonen, dass ich aus dem Norden, meine Frau aus dem Süden ist. Sogar wir lebten in der Familie, in dem wir uns gegeseitig an unsere Sitten und Bräuche gewöhnten. Und wir haben uns diese Erfahrung verteilt. Eine meiner größten Pflichten in Aserbaidschan als Botschafter innerhalb meiner Arbeitszeit ist dazu beitragen, dass ich unsere Völker besonders Jugendlichen einander gegenseitig kennenlernen und ausführliche Informationen übereinander haben können. Ich habe mich darüber gefreut, dass Sie mir den Segen gegeben und mitgeteilt haben, dass Sie uns ermöglichen werden, jede Region Ihres Landes zu besuchen und die Leute näher kennenzulernen.

Heydar Aliyev: Vielen Dank. Ich bin ganz zufrieden.

Die Zeitung \'\'Aserbaidschan\'\', den 7. Dezember 2000.