Historische Auskunft zum Dokument "Einführungs- und Schlussreden des Präsidenten der Republik Aserbaidschan und Oberbefehlshabers der Streitkräfte Heydar Aliyev an der Verleihungszeremonie von Medaille des "Roten Sterns" und Orden des "Aserbaidschans Banners" den Eltern und anderen Familienmitglieder der gefallenen nationalen Helden sowie den ausgezeichneten Teilnehmern bei Khodschalis Verteidigung" (Baku den 26. Februar 1999)

In der Nacht vom 25. auf 26. Februar griffen die armenischen bewaffneten Truppen mit unmittelbarer Hilfe der 366. Division, die der damaligen UdSSR zugehörte und in ihrem Gefüge auch Soldaten armenischer Herkunft zur Verfügung hatte, von Aserbaidschanern bevölkertes Khodschali von fünf Richtungen an. Bisher blieb die Stadt Khodschali mehr als vier Monate völlig im Kessel armenischer bewaffneter Truppen und ihre Bewohner litten Mangel an medizinischer Dienstleistung und Lebensmittel.

Beim Angriff wurde Khodschali durch die enorme militärische Technik von der 366. Division völlig zerstört und verbrannt. Unbewaffnete Zivilbevölkerung unterlag entsetzlichem Massaker durch die armenischen bewaffneten Truppen, demzufolge wurden Kinder, Frauen, Alten und Kranke ums Leben gebracht. Infolge der Aggression fielen mehr als 600 Aserbaidschaner, fast 500 wurden Invaliden, 1300 Zivilisten - darunter viele Frauen, Alte und Kinder gerieten in Gefangenschaft und erlebten Folter und Erniedrigung. So passierte Ende 20. Jahrhunderts ein nächstes Verbrechen gegen die Menschheit, nämlich der Völkermord der Aserbaidschaner in Khodschali.

Im Völkerrecht wird der Völkermord (der Genozid) nebst der Aggression, dem Verbrechen gegen die Menschheit, Kriegsverbrechen und internationalen Terrorismus der Gruppe schwerster Verbrechen gegen den Frieden und die Weltsicherheit angeordnet. Im internationalen Verbrechensrecht wird der Völkermord als ein besonders gefährliches internationales Verbrechen betrachtet. Der juristische Inhalt solcher Taten wurde durch die "Konvention über die Überwindung und Bestrafung des Völkermords" festgestellt, die mit der 260. (3.) Resolution der Vollversammlung der UNO am 9. Dezember 1948 zustande kam. Laut dieser Konvention schließt der Völkermord folgende Taten ein: In der Absicht, eine nationale, rassische oder religiöse oder Volkstumsgruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören, vorsätzlich Mitglieder der Gruppe töten, ihnen körperlichen oder seelischen Schaden zufügen, sie durch Maßnahmen zur Beschränkung der Lebensbedingungen der physischen Vernichtung aussetzen oder ihre Kinder in eine andere Gruppe überführen.

Milli Medschlis (Nationale Versammlung) der Republik Aserbaidschan verabschiedete am 24. Februar 1994 eine spezielle Entscheidung über die Khodschali Tragödie. Die Entscheidung sieht vor, den 26. Februar, an dem die Tragödie passierte, zum Tag der Khodschali Tragödie und nationalen Trauer zu erklären. Seither wird in der Republik am 26. Februar jedes Jahres um 17:00 Uhr Andenken der Opfer der Khodschali Tragödie mit einer Schweigeminute geehrt.

Am 26. Februar 1999 verlieh Aserbaidschans Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte Heydar Aliyev im Präsidentenamtsitz den Eltern und anderen Familienmitglieder der gefallenen nationalen Helden sowie den ausgezeichneten Teilnehmern bei Khodschalis Verteidigung Medaille des "Roten Sterns" und Orden des "Aserbaidschans Banners". In seiner Rede an der Zeremonie bezeichnete der Präsident den Khodschali-Völkermord als eine der schrecklichsten Tragödien des 20. Jahrhunderts.

 
Die historische Auskunft wurde am 19. Februar 2005 erstellt.

 

.