Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev in der Zeremonie der Eröffnungskonferenz "die Legende von drei Seen" - Istanbul, den 25. Juni 2002


Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

sehr geehrte Konferenzteilnehmer,

herzlich begrüße ich Sie und wünsche der Arbeit der Konferenz viel Erfolg!

Die Frage, die wir heute besprechen werden, hat eine große Geschichte. Die Konferenz "die Legende von drei Seen" - Kaspi-, Schwarz- und Mittelmeere - wird schon fünf Jahre veranstaltet. Aber warum wurde sie früher nicht veranstaltet? Erstens, weil die Information darüber, dass sich unsere Arbeiten in solcher engen Wechselbeziehung befinden werden, äußerst wenig war, und zweitens, nicht alle daran glaubten. Doch sage ich es nicht dafür, um Aserbaidschan zu loben. Nachdem die Fragen über das Vorhandensein in Aserbaidschan sehr reicher Vorräte des Erdgases und des Erdöls im Kaspischen Meer und über ihre Aneignung zum erstenmal gestellt waren, nach der Unterzeichnung des Kontrakts 1994, der "Jahrhundertvertrag" genannt wurde, wurden in der ganzen Welt breite Kaspisee-Besprechungen abgehalten. Weil viele in der ganzen Welt nicht wussten, dass das Kaspische Meer über solche reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen verfügt.

Aber wir in Aserbaidschan wussten es. Weil aserbaidschanische Gelehrte und Geologen noch vor 50-60 Jahren anfingen, das Erdöl und das Gas aus Meeresboden zu fördern. Überhaupt wurde das Erdöl vor 150 Jahren, zum ersten Mal in der Welt auf industrielle Weise gerade in Aserbaidschan gefördert. Gerade in Aserbaidschan wurde das Erdöl vor 50 Jahren, zum erstenmal in der Welt aus der Meerestiefe gefördert. Wir wussten in Aserbaidschan darüber und beschäftigten uns damit.

Doch nachdem Aserbaidschan seine staatliche Unabhängigkeit erlangt hatte und der Besitzer eigener Reichtümer geworden war, begann unsere Republik große Schritte, die auf die breite und wirksame Nutzung dieser Reichtümer gerichtet sind, zu unternehmen. Als Grundlage dieser Arbeit war der erste Schritt - die Unterzeichnung des Vertrags über die Ausbeutung der Lagerstätte "Aseri-Tschirag-Güneschli" im aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres zwischen der Staatlichen Erdölgesellschaft Aserbaidschans und 11 großen Erdölgesellschaften der Welt im September 1994 in Baku, der "Jahrhundertvertrag" genannt wurde.

Noch einmal wiederhole ich, dass als wir diesen Vertrag unterzeichneten, gab es keine genügend Information über das Kaspische Meer in der ganzen Welt. Heute ist es doch bekannt, dass das Kaspische Meer nach dem Umfang seiner Kohlenwasserstoff - Ressourcen wenigstens der Nordsee gleichgesetzt werden kann.

Falls die Reste der Ressourcen der Nordsee, die gefördert werden können, 2,2 Mrd. Tonnen ausmachen, so sind die bestätigten Erdölressourcen, die nur aus der Lagerstätte "Aseri-Tschirag-Güneschli" gefördert werden können, gleich ca. 730 Mio. Tonnen. Die Rede ist nur von diesen Vorkommen. In Aserbaidschan wurden etwa 20 Kontrakte mit verschiedenen Gesellschaften der Welt unterzeichnet. Natürlich verfügen nicht alle über die gleichen Maßstäbe, sie unterscheiden sich voneinander. Aber falls sie summiert werden, so ist es zu sehen, welche großen Möglichkeiten allein im aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres existieren.

Jetzt ist es bekannt, dass riesige Erdöl- und Gasvorkommen auch im kasachischen Sektor des Kaspischen Meeres existieren. Die großen Lagerstätte des Erdöls und des Gases gibt es in russischen und anderen Sektoren. Also seit 1994 fingen wir an, das Kaspische Meer zu propagieren, es wurde berühmt. Wenn es die Möglichkeit für die Förderung des Erdöls und des Gases aus dem Erdboden gibt, dabei in großem Maße, sind sie zu exportieren und zu verkaufen. Danach werden auch die Wege gesucht. Damals entstanden zum erstenmal die Fragen über die Verlegung verschiedener Erdölleitungen über das Kaspische Meer.

Heute ist es schon bekannt, dass wir 1997 vom Kaspischen bis zum Schwarzen Meer die Erdölleitung Baku - Noworossijsk verlegt haben. Also wir haben das Kaspische Meer mit dem Schwarzen Meer verbunden. Nach zwei Jahren, 1999, konnten wir das aus dem kaspischen Ölfeld "Tschirag" geförderte Erdöl über Noworossijskrohrleitung nicht exportieren. Deshalb haben wir die zweite, heute sehr wirksam funktionierende Erdölleitung aus Baku zum georgischen Hafen Supsa am Schwarzen Meer verlegt. Ich kann sagen, dass seit 1999 bis jetzt über diese Erdölleitung über 20 Mio. Tonnen Erdöl exportiert sind, und diese Rohrleitung auch in Zukunft wichtige Bedeutung haben wird.

Auch das war für uns nicht genügend. Noch 1994 dachten wir an die Erdölleitung Baku-Tbilissi-Ceyhan. Damals glaubten wenige Leute daran. Es gaben auch viele Menschen, die störten, und jetzt halten einige es für Träume. Oder sie behaupten, dass es im Kaspischen Meer keine ausreichende Anzahl des Erdöls für den Export über die Baku-Tbilissi-Ceyhan-Ölpipeline gibt. Ich antworte ihnen und will heute sagen, dass 2010 aus den Vorkommen "Aseri-Tschirag-Güneschli" 50 Mio. Tonnen Erdöl gefördert werden wird, und das ist genug vollauf für das Funktionieren der Baku-Tbilissi-Ceyhan-Ölpipeline. Doch existieren auch andere Lagerstätten.

Hier vorher auftretende Freunde und die Präsidenten haben das bezeichnet. Die Baku-Tbilissi-Ceyhan-Pipeline werden sowohl Kasachstan als auch andere kaspischen Länder benutzen. Wir haben den Bau dieser Pipeline schon angefangen. Ich denke, dass der Bau ganz erfolgreich wird. Ich erkläre, dass der Bau der großen Exporterdölleitung "Baku-Tbilissi-Ceyhan" 2005 enden wird, und wir alle Teilnehmer heutiger Konferenz, meine Freunde, Präsidenten, werden uns zusammen in den türkischen Hafen Ceyhan am Mittelmeer begeben und werden dort die Zeugen der Beladung des kaspischen Erdöls in die Tanker.

All diese Arbeiten haben die Legende drei Seen geschaffen. Deshalb will ich sagen, dass diese zum fünften Mal abgehaltene Konferenz - die Legende von drei Seen - eine Mutter hat. Das ist das Kaspische Meer. Und bei ihrer Mutter befindet sich Aserbaidschan.

Zu seiner Zeit war es unmöglich vorzustellen, dass wir vom Kaspischen Meer zum Schwarzen Meer schreiten werden, und von dort her werden wir das Mittelmeer erreichen. Es wird die große Erdölleitung zwei tausend Kilometer lang verlegt. Wirklich ist das eine Legende.

Ich will den Teilnehmern und den Organisatoren dieser Konferenz sagen, dass sich diese Legende fortsetzen und sich entwickeln wird. Ich rechne damit, dass das Erdöl und das Gas, die aus den Lagerstätten des Kaspischen Meeres, - ob es aserbaidschanischer oder kasachischer und ein beliebiger Sektor - ist, gefördert sind, exportiert werden. Es werden neue Rohrleitungen gebaut werden.

Zum Beispiel wir haben im Zusammenhang mit dem aserbaidschanischen Ölfeld "Schahdeniz" schon alles unterzeichnet und vorbereitet. Davon hat Ahmed Nedschdet Sezer, sehr geehrter Präsident, mein geehrter Freund gut gesprochen. Die Fernleitung wird gebaut, das Gas wird dadurch direkt in die Türkei, nach Ersurum einlaufen. Aber das ist nur der erste Punkt. Wir rechnen damit, dass im Folgenden das im Kaspischen Meer geförderte Gas noch weiterhin - nach Europa- einlaufen kann und wird. Weil wir viele Möglichkeiten haben.

Auf solche Weise ist die Legende von drei Seen wirklich eine große Legende. Wir sind die Teilnehmer der Erschaffung dieser Legende und haben sie in die Realität umgewandelt. Es ist keine Legende mehr, es ist eine Realität. Es ist real, dass im Kaspischen Meer das Erdöl und das Gas gefördert wird. Es ist real, dass die Erdölleitungen "Baku - Noworossijsk" und "Baku - Supsa" funktionieren. Es ist real, dass der Bau der Hauptexporterdölleitung "Baku-Tbilissi-Ceyhan" anfing. Es ist real, dass der Bau des Gasleitungsnetzes "Baku - Tbilissi-Ersurum" anfing. All das ist es verwirklicht. Es ist die Realität.

Heute will ich meinen sehr geehrten Freunden anbieten, über eine neue Legende nachzudenken. Weil all dies keine Legende mehr ist, es sind die Realitäten heutigen Tages. Ich bin sehr froh, heute an der Konferenz teilzunehmen. Sehr geehrte Vorsitzende, ich danke Ihnen für die Einladung hierher. Ich äußere meinen hier beiwohnenden Freunden - dem Präsidenten der Türkischen Republik sehr geehrtem Ahmed Nedzhdet Sezer, dem Präsidenten Georgiens sehr geehrtem Edward Schewardnadse, dem Präsidenten Rumäniens sehr geehrtem Ion Iliescu, dem Präsidenten der Ukraine, gutem Menschen sehr geehrtem Leonid Kutschma meine Hochachtung. Ich bin sehr froh, dass wir heute vom Morgen her zusammen mit unseren Delegationen eine außerordentlich fruchtbringende Arbeit durchgeführt haben.

Ich danke Ihnen!