Aus dem Gespräch des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev beim Treffen mit dem Vorsitzenden des Ausschusses des US-Kongresses für Auslandsbeziehungen Herrn Benjamin Gilmann und mit den Ausschussmitgliedern - Washington, Kapitoli, den 30. Juli 1997


Sehr geehrter Herr Gilmann,

sehr geehrte Damen und Herren,

vor allem bedanke ich mich beim Herrn Gilmann und bei den Mitgliedern des Ausschusses für Auslandsbeziehungen für den freundschaftlichen Empfang, nette Worte und halte es für meine Pflicht, über die jetzige Entwicklung der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und den USA mit Zufriedenheit zu reden.

Mit Vergnügen betone ich, dass der Vorsitzende des Ausschusses für Auslandsbeziehungen und seine Mitglieder großes Interesse für die demokratischen Prozesse, den rechtlichen Staatsaufbau, die Realisierung der Reformen zeigen. In Wirklichkeit wurde und wird in der unabhängigen Republik Aserbaidschan sowohl im Bereich der Stabilisierung der gesellschaftlich-politischen Lage, der endgültigen Wahl des Wegs der Marktbeziehungen, als auch des demokratischen, rechtlichen Staatsaufbaus Vieles getan.

Ich habe bei unseren Gesprächen und Treffen sowohl mit dem Präsident Bill Clinton, als auch mit anderen Beamten der USA, mit denen ich in letzten Jahren eng befreundet bin, ausführlich darüber gesprochen und jetzt bei unserem Treffen mit Ihnen möchte ich das nochmals betonen.

Ich muss hervorheben, dass das schmerzhafteste Problem unserer unabhängigen Republik der armenisch-aserbaidschanische Konflikt ist, der aufgrund der armenischen Aggression entstanden und bis heute nicht gelöst ist. Als Folge der militärischen Aggression, die seit 1988 dauert, wurden Aserbaidschan große Schaden zugefügt, 20% der aserbaidschanischen Boden durch armenische Streitkräfte besetzt, mehr als 1 Mio. unserer Bürger sind aus ihren Heimatorten vertrieben und leben jetzt unter schweren Bedingungen in den Zelten.

Beiläufig gesagt, ignoriert Armenien immer noch die Prinzipien, die auf dem Lissabon-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Teilnehmerstaaten der OSZE 1996 im Zusammenhang mit der Lösung dieses Konfliktes verabschiedet wurden. Die gemeinsame Erklärung, unterschrieben in Denver von den Präsidenten Bill Clinton, Boris Jelzin und Jaqus Chirac für die friedliche Regelung des armenisch-aserbaischanischen Konfliktes, und friedliche Initiativen unserer Republik können zweifellos zu der schnellsten Regelung des Konfliktes beitragen. Aber leider macht die armenische Seite die Thesen der gemeinsamen Erklärung und unsere friedlichen Initiativen mit verschiedenen unbegründeten Ansprüchen zunichte.

Bedauernd soll ich sagen, dass mit der Verabschiedung der 907. Ergänzung zum "Akt der Freiheitsunterstützung" gegen Aserbaidschan von dem US-Kongress unsere Republik die Möglichkeit verloren hatte, die finanzielle Hilfe von den USA durch staatliche Linie zu bekommen. Nochmals betone ich, dass die schnellste Außerkraftsetzung dieser Ergänzung, die die weitere Entwicklung der amerikanisch-aserbaidschanischen Beziehungen behindert, von den Kongressleuten abhängt, und ich hoffe, dass sie sich ihre Bemühungen dafür einsetzen werden.

Ich möchte eine begründete Antwort geben, um die Äußerung des hier teilnehmenden Kongressmanns Polloni zu beleuchten, als ob während des Zerfalls der UdSSR die Verfassung einen Artikel über die Selbstbestimmung Berg-Karabachs enthalten hätte. Berg-Karabach war immer ein Bestandteil von Aserbaidschan. 1923 wurde in Aserbaidschan das Autonome Gebiet gegründet. 1988, während des Beginns des Konfliktes, waren 70% der 170 Tausend Bevölkerung von Berg-Karabach die Armenier und 30% - Aserbaidschaner. Zurzeit sind alle damals dort lebenden Aserbaidschaner vertrieben und müssen in ihrer Republik als Flüchtlinge leben. Wie ich schon betont habe, ist Berg-Karabach ein Bestandteil von Aserbaidschan. 1988, noch in der Sowjetzeit hat der Oberste Sowjet der Armenischen SSR einen unbegründeten Beschluss über den Anschluss Berg-Karabachs an Armenien gefasst und danach wurde der Konflikt hervorgerufen, Blut vergossen. Die Karte vor uns stellt ganz klar dar, dass die armenischen Streitkräfte nach der Besetzung Berg-Karabachs noch 7 aserbaidschanische Regionen um Berg-Karabach okkupiert haben. Am Ende unseres Treffens bedanke ich mich herzlich bei den Kongressleuten, die den ersten Besuch des Präsidenten der Aserbaidschanischen Republik in die USA ein historisches Ereignis genannt haben. Ich lade Sie nach Aserbaidschan ein, damit Sie die auf dem Gebiet der Demokratie, des rechtlichen Staatsaufbaus und der Reformen durchgeführte große Arbeit mit eigenen Augen sehen können. Kommen Sie und sehen Sie aserbaidschanische Realitäten selbst.

"Heydar Aliyev: Unsere Unabhängigkeit ist ewig" (Reden, Auftritte, Erklärungen, Interviews, Briefe, Verordnungen) - Aserneschr, Baku - 2003, 11. Band, S. 159-161.

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