Die Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan H.Aliyev In der Eröffnungszeremonie ‎Hüsejn Cavid -Museumshaus - den 24. Oktober 2002‎


Sehr geehrte Gelehrte

meine Damen und Herren, liebe Freunde,

nach einer langen Pause trat ich heute in dieses Gebäude ein. In der Vergangenheit, in den Jahren 1970-1980, als ich in Aserbaidschan arbeitete, kam ich in dieses Gebäude sehr oft, weil sich damals hier der Aserbaidschanische Oberste Sowjet befand. Ich nahm hier an den Sitzungen teil und jedes Mal habe ich in diesem Saal den berühmten Personen, den Vertretern der Wissenschaft und Kultur von Aserbaidschan hohe Staatspreise verliehen. Jetzt sind viele von ihnen nicht am Leben. Aber wenn ich in Museen ihre Photos sehe, erinnere ich mich immer an sie. Dann bauten wir für den Obersten Sowjet .Aserbaidschans ein neues Gebäude. Jetzt befindet sich in jenem Gebäude das Aserbaidschanische Parlament.

Über dieses Gebäude gingen viele Gespräche, wem es zu geben. Die Kunden, das heißt, die dieses Gebäude besitzen wollten, waren sehr viel. Das ist ja selbstverständlich. Das ist doch ein altes Gebäude und hat sich bis jetzt sehr gut gehalten. Das ist eines von den historisch -architektonischen Gebäuden von Aserbaidschan. Aber ich war dieser Auffassung, dass wir solch ein Gebäude nur auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur benutzen sollen. Es sei nicht betreffend, es den einzelnen Ministerien oder den administrativen Behörden zu geben.

So war es auch in der Vergangenheit. Ich war aber auch in jener Zeit dieser Auffassung, weil solche Gebäude nationale Reichtümer von Aserbaidschan sind. Irgendwelches Ministerium, irgendeine administrative Behörde kann für sich ein Gebäude kaufen. Man soll aber solche Gebäude als architektonische Denkmäler aufbewahren und sie ausnutzend, soll man dort entsprechende Organisationen aufstellen, oder ihnen zur Verfügung stellen. Deshalb habe ich nach viel Streit einen Beschluss gefasst, dieses Gebäude dem Institut für Manuskripte zur Verfügung zu stellen.

Jetzt erinnern sich manche Teilnehmer hier daran, aber sehr schade, dass sich Jahrzehnte unser Manuskripte-Archiv, das heißt, die historischen Handschriften , die Geschichte von Aserbaidschan ausgeprägte Bücher, die Dokumente, im ersten Stock im Gebäude der Wissenschaftlichen Akademie befand. Viele von ihnen waren dort zerfallen. Deshalb haben wir solch einen Beschluss gefasst und ich bin sehr zufrieden, dass sich die Annahme dieses Beschlusses jetzt ganz rechtfertigt ist.

Jetzt ist das Forschungsinstitut. Hier, wie ich gesagt habe, gibt es sehr viele seltene, wertvolle Bücher, die die Geschichte von Aserbaidschan widerspiegeln. Viele von ihnen sind historische Denkmäler von Aserbaidschan. Jetzt arbeitet hier ein Team, werden wissenschaftliche Forschungen geführt. Aber ich denke auch, dass die Menschen, die sich auf dem Gebiet der Wissenschaft beschäftigt sind oder mit der Literatur und Kultur und auf anderen Gebieten beschäftigte Menschen diese Handschriften weiter benutzen werden.

Dann entstand noch ein Problem. In diesem Gebäude hatte unser großer Dichter, Dramatiker, Philosoph H.Dschavid gelebt. Diese Aufgabe war lange gelőst zu werden. Aber es ist bedauerlich, dass diese Aufgabe ungelöst blieb. Es entstand die Aufgabe aus den Zimmern, wo H.Dschavid gelebt hatte, sein Museum zu machen. Das haben wir schon gelöst. Jetzt ist dieses Gebäude Hűsseуn Dschavid - Museumshaus .. Er hat in diesem Gebäude gelebt. Von 1920 bis zur Verhaftung wohnte er mit seiner Familie in diesem Gebäude. Wir haben es versorgt, hier das Museum zu erschaffen. Jetzt ist das Museumshaus von H.Dschavid fertig.

Heute wird der 120Jahrestag der Geburt von Hüsseуn.Dschavid. Ich habe aus diesem Anlass einen Erlass gegeben, dass in der Republik das 120jährige Jubiläum von H.Dschavid gefeiert wird. Deshalb bin ich gerade heute zur Eröffnung des Museums gekommen.

Das Museum ist sehr interessant. Ich denke, dass die Menschen, die sich für das Schaffen von H.Dschavid und für sein Leben interessieren, können hier für sich viele wichtige Informationen bekommen.

Wir erinnern uns an die Opfer der Repressalie. Sie waren einst der Repressalie unterzogen, sie haben das Leben verloren, für ihre Familien entstanden sehr große Schwierigkeiten, Nöte. Ja, sehr schade, dass man sie der Repressalie unterzogen hat ,statt jenen berühmten Menschen zu danken. Wir haben danach gestrebt und werden weiter danach streben, die Verdienste aller, fast der ganzen Opfer der Repressalie in Aserbaidschan wiederherstellen. Über viele von ihnen wurden die Bücher geschrieben, die Denkmäler errichtet und so wird diese Arbeit weitergeführt werden.

H.Dschavid war auch einer von den Opfern der Repressalie, er selbst und seine Familie haben unter viel Not gelitten, Schade, dass nicht nur einzelne Menschen, sondern auch unser Volk zur Repressalie unterzogen war.

Die Repressalie bestand nicht daraus, dass man die einzelnen Menschen verhaftet, ihre Werke verboten, die Menschen erschossen, getötet und verbannt hat, diese Menschen haben dort ihr Leben verloren. Überhaupt unser Volk war der Repressalie unterzogen. Das Unterziehen der unseres Volkes begann in 20 Jahren,dauerte etappenweise bis zum Ende des 1950 Jahres.

Aber gleich damit waren auch unsere Geschichte, Kultur und Nationalität der Repressalie unterzogen, weil man sich während der Sowjetunion bemüht hatte, unsere Geschichte, unsere Vergangenheit , unsere Traditionen nur der kommunistischen Ideologie, der sowjetischen sozialisten Struktur entsprechend zu machen.

Das ist ja selbstverständlich, weil während dieses Prozesses unsere echte Geschichte, national-moralische Reichtümer zerfallen, verloren oder vergessen sein sollten. Das ist unsere Geschichte. Das sollen wir nie vergessen. Daraus sollen wir die Konsequenzen ziehen, dass unserem Volk wieder nie so was vorkommt. Besonders darum, weil jetzt unser Volk unabhängig ist. Wir haben die Freiheit erlangt.

Wir leben schon seit 11 Jahren in einem unabhängigen Staat. Ich habe mehrmals gesagt und auch heute teile mit, dass unsere Unabhängigkeit unendlich ist. So wird auch weiter. Aber das hängt von uns ab. Das hängt von heutiger, künftiger Generation ab, das hängt von uns allen ab. Was wir heute besorgen können, machen wir das und werden es tun. Wir sollen für die künftige Generation ein gutes Vorbild erschaffen, wir sollen für sie große Erbschaft lassen.

Unser bedeutender historisch-moralischer Reichtum das Epos Kitabi Dede Gorgud war eines v der Repressalie unterzogenen Werke. Als wir sein 1300jähriges Jubiläum feierten, besprachen wir diese Aufgabe, sprachen darüber. Viele Artikel, Bücher wurden geschrieben, wie man den Aserbaidschanern "Ktabi-Dede Gorgud" entzogen hat. Nach dem zweiten Weltkrieg während der Prozessen i der UdSSR, auch während der Prozessen in Aserbaidschan strebte man danach, unser historisches Denkmal ganz zu verfälschen und man hat das im Jahre 1950 erreicht. Aber wir haben unserem Volk "Kitabi-Dede Gorgud" zurückgegeben. Wir haben sein 1300jähriges Jubiläum auf der internationalen Ebene gefeiert und wir haben der ganzen Welt gezeigt, dass unser Volk solch eine historische Geschichte und solch ein historisches Denkmal hat.

Während der Jubiläumstagen, in jener Zeit wollten wir die Kopie das in der in der aserbaidschanischen Sprache geschriebenen Epos von "Kitabi-Dede Gorgud" , die in Dresdner Bibliothek aufbewahrt wird, zu bekommen. Es ist jetzt zu uns gekommen. Ich will es Ihnen übergeben. Ich denke, dass wir "Kitabi-Dede Gorgud" gerettet und unserem Volk zurückgegeben haben. Endlich haben wir die Kopie seines Manuskriptes, das bis jetzt in Dresdner Bibliothek aufbewahrt wird Handschriftkopie nach Aserbaidschan mitgebracht. Ich übergebe das dem Institut für Manuskripte .

Ich bin sehr froh, Sie zu sehen. Nochmals wünsche ich Ihnen Gesundheit und viel Erfolg bei der Arbeit. Auf Wiedersehen.

Die Zeitung Aserbaidschan, den 25. Oktober 2002