Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev bei der Eröffnung des neuen Gebäudes der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan - Den 22. November, 1996


Sehr geehrter Herr Botschafter,

sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Gäste,

ich beglückwünsche Sie ganz herzlich zur Eröffnung des neuen Gebäudes der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan. Ich möchte meiner Hoffnung den Ausdruck geben, dass die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan fortan in diesem neu renovierten und modernisierten Gebäude besser arbeiten wird. Ich wünsche dem deutschen Botschafter und allen Mitarbeitern der Botschaft viel Erfolg.

Wir legen großen Wert auf die Beziehungen zwischen der Republik Asebaidschan und der Bundesrepublik Deutschland. Deswegen arbeiten wir mit der Botschaft vom Anfang ihrer Tätigkeit in unserem Land bis jetzt zusammen. Mit Hilfe der Botschaft und anderen Mitteln bemühen wir uns die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland weiterzuentwickeln und zu erweitern.

Die Beziehungen zwischen unseren Ländern entwickeln sich sehr schnell. Insbesondere entwickeln sich unsere Beziehungen in dem wirschaftlichen Bereich. Es unterliegt keinem Zweifel, dass damit sowohl die Arbeiten , als auch die Zahl der Mitarbeiter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan zunehmen werden. Für Ihre erfolgreiche und effektive Tätigkeit sind gerade solch ein Gebäude und solche Bedingung notwendig. Ich bin damit sehr zufrieden, dass sich deutsche Botschaft in Baku in einem schönen Gebäude befindet, in dem gute Bedingungen für die bessere Arbeit geschaffen sind.

Unterstreichen möchte ich, dass sich die Botschaft in einem alten Gebäude im Zentrum der Stadt befindet und es schafft gute Möglichkeiten für die erfolgreiche Tätigkeit der Botschaft. Ich möchte Korrektur zu einer These in der Rede des Botschafters machen: wenn ich mich nicht irre, ist dieses Gebäude nicht jetzt, sondern Anfang des Jahrhunderts aufgebaut worden. Und jetzt wurde dieses Gebäude einfach renoviert und modernisiert. Ich wünsche, dass die Botschaft in diesem schönen Gebäude noch mehr effektive Arbeiten für die Entwicklung der deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen durchführt.

Herr Schmunk ist der erste Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan. Erste Personen tragen immer große und ehrenvolle Verantwortung. Herr Schmunk war verantwortlich für alle Arbeiten- die Organisierung der deutschen Botschaft und ihrer Tätigkeit in Aserbaidschan und endlich ihre Einrichtung in diesem schönen Gebäude. Ich möchte mit Befriedigung unterstreichen, dass er diese Arbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht und seine Dienste bei der Bildung der deutschen Botschaft in Aserbaidschan erwiesen hat.

Ich freue mich sehr, dass die Mitarbeiter der deutschen Botschaft und persönlich Herr Schmunk in kurzer Zeit die Kulturgüter, die Traditionen des aserbaidschanischen Volks wahrgenommen und deren geachtet haben. Ich sehe, dass bei Ihnen eine große Ehre zu unserem Volk, unseren Traditionen erweckt wurde. Das freut mich sehr. Die Ausstellung der Werken unserer Maler, unserer Volksmusikinsturmenten und anderer Exponaten über Aserbaidschan hier ist Beweis dafür.

Ich denke, dass jetzt die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland auf dem hohen Niveau sind. Nach den Verhandlungen, die wir während meines ofiziellen Besuches in Deutschland als der Präsident von Aserbaidschan im Juli dieses Jahres mit dem Bundeskanzler Herrn Helmut Kohl, dem Bundespräsident Herrn Roman Herzog und anderen Staatsmänner durchgeführt hatten, und unterzeichneten Vertgrägen und Dokumenten wurde neue Möglichkeiten für die Entwicklung unserer Beziehungen geschaffen.

Die während des Besuches des deutschen Außenministers Klaus Kinkel in Aserbaidschan geführten Verhandlungen und erlangten Vereinbarungen spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Beziehungen zwischen unseren Ländern. Insbesondere möchte ich die Aufmerksamkeit und Sorge Deutschlands zu Aserbaidschan betonen.

Die heute vor uns stehenden wichtigiste Probleme sind die Regelung des armenisch-aserbaidschanischen Konfliktes, die Abwendung der Agression Armeniens gegen unsere Republik, die Befreiung der okkupierten Territorien und die Wiederherstellung der territorialen Integrität Aserbaidschans. Die Position der Bundesrepublik Deutschland in allen sowohl von uns als auch von den internaitionalen Organisationen durchgeführten Arbeiten, Verhandlungen bezüglich der Regelung dieser Fragen war immer prinzipiell und gerecht. Wir schätzen solche Position Deutschlands auch heute hoch.

Die Beachtung der Hauptprinzipien der OSZE, der Charta der Vereinten Nationen, der völkerrechtlichen Normen ist die Hauptbedingung bei der Lösung dieser Fragen. Ich bin damit sehr zufrieden, dass die Bundesrepublik Deutschland die internationalen Rechtsnormen, Prinzipien als Basis bei der gerechten Lösung dieser Fragen nimmt und ihre Bemühungen zeigt.

Die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland, insbesondere wirtschaftliche Beziehungen haben große Zukunft und Perspektiven. Wir führen Verhandlungen, um mit vielen großen deutschen Gesellschaften zusammenzuarbeiten. Wir hoffen, dass diese Verhandlungen gute Ergebnisse zeitigen. Die bekannten deutschen Gesellschaften haben noch Anfang des Jahrhunderts in Aserbaidschan gewirkt und positive Spuren ihrer Arbeiten hinterlassen. Ich denke, dass deutsche Gesellschaften große Arbeiten sowohl heute als auch in der Zukunft in Aserbaidschan verwircklichen können. Als ich zu Besuch in Deutschland war, lud ich die Gesellschaften dieses Landes in Aserbaidschan ein. Ich möchte noch einmal betonen, dass die aserbaidschanisch-deutsche Zusammenarbeit über ein großes Potential verfügt. Wir werden uns unserseits bemühen, um dieses Potential zusammen mit Deutschland zu verwenden.

In seiner Rede auf dieser Eröffnungszeremonie des neuen Gebäudes der Botschaft hat Herr Schmunk gesagt, dass er Aserbaidschan in nächsten Tagen verlassen wird. Ich weiß, dass Herr Schmunk jung ist, er wünscht die Entwicklung in seiner Karriere. Er hat gesagt, dass Herr Kinkel ihn zu einem neuen Amt in Bonn ernannt hat. Natürlich wäre es ungerecht, jemandes Entwicklung aufzuhalten. Ich will es auch nicht. Aber ich denke, dass Herr Schmunk in Aserbaidschan für kurze Zeit gearbeitet hat. Die deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen entwickeln sich erst jetzt intensiv. Deshalb würde es interessanter, bedeutsamer, danach hier zu arbeiten. Aber offenbar zieht Heimat. Deswegen werden wir Herrn Schmunk keine Hindernisse in seiner Karriere entgegensetzen. Wir wünschen ihm Erfolge. Wir werden nicht vergessen, was Herr schmunk gesagt hat, er werde Aserbaidschan auch in Deutschland nicht vergessen.

Ich bin damit sehr zufrieden, dass auch die Bundestagsabgeordneten Herr Vimmer und Herr Fosen, die in Aserbaidschan sehr bekannt sind, an dieser Zeremonie teilnehmen. Sie sind große Freunde unseres Landes und sie haben die Berechtigung zu der Staatsangehörigkeit Aserbaidschans bekommen. Sehr geehrte Freunde, ich begrüße Sie herzlich. Ich bin sehr zufrieden, dass Sie anlässlich dieser Zeremonie zusammen mit uns sind.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erlebt die Bundesrepublik Deutschland eine neue Periode, Etappe. Deutschland hat schon einen wichtigen Platz in Europa und auf der ganzen Welt eingenommen und wirkt auf die Weltwirtschaft und Weltpolitik. Das freut uns. Wir hoffen, dass das wiedervereinigte Deutschland mit seinen demokratischen Traditionen, Möglichkeiten große Arbeiten für die Wiederseherstellung des Weltfriedens durchführen kann.

Für die Wiederherstellung des Friedens im Kaukasus, die Lösung des armenisch-aserbaidschanischen Konfliktes, die Erfüllung unserer gerechten Forderungen haben wir Hoffnung auf die Hilfe der Bundesrepublik Deutschlands.

Ich beglückwünsche Sie an dieser Zeremonie noch einmal. Ich wünsche dem deutschen Volk Glück und Freude. Ich wünsche den Mitarbeitern der deutschen Botschaft viel Erfolg bei ihren Arbeiten. Vielen Dank.

"Heydar Aliyev: Unsere Unabhängigkeit ist ewig" (Reden, Erklärungen, Interviews, Briefe, Aufrufe, Erlassen) - Aserneschr, Baku-1998, S.70-73.

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