Erklärung des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev nach dem Treffen mit Robert Kotscharyan, dem Präsidenten der Republik Armeniens - Den 22. August 1999, Genf


Sehr geehrte Pressevertreter,

heute fand hier das Treffen zwischen dem Präsidenten der Republik Armeniens und dem Präsidenten der Republik Aserbaidschan statt.

Das ist unser zweites, unter vier Augen Treffen. Das vorherige Treffen, das vor einem Monat stattfand, und dieses Treffen auch wurden hier in Genf organisiert.

Zuallererst möchte ich mich bei Schweizer Regierung und den Behörden von Genf dafür bedanken, dass sie uns eine Gelegenheit gegeben haben, uns zu treffen und die Probleme bezüglich unserer Wechselbeziehungen zu besprechen. Alles wurde in dieser Hinsicht ausgezeichnet organisiert, und ich denke, falls es auch in der Zukunft eine Notwendigkeit in solchen Treffen gibt, dann braucht man keine andere Stadt zu suchen.

Wir haben eine Reihe von Fragen nach der friedlichen Regelung des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan - des GebirgsGarabag-Konflikts besprochen. Ich denke, dass das vor einem Monat stattgefundene vorherige Treffen, die Gespräche und Verhandlungen, die wir gehalten haben, nützlich sind, und sie uns ermöglichen, nach den realen Wegen der friedlichen Regelung des Konflikts aktiver zu suchen.

Zusammen mit dem Präsident Robert Kotscharyan sprachen wir sehr offen über die Interessen sowohl Aserbaidschans als auch Armeniens. Ich bin zufrieden, dass wir gleicher Meinung waren, dass wir nach den Wegen der friedlichen Regelung suchen und sie finden sollten, die die gegenseitigen Interessen trifft.

In diesem Zusammenhang haben wir diese Frage während unseres Treffens angeschnitten und heute will ich sagen, dass Aserbaidschan weiterhin fest vorhat, das Waffenstillstand-Regime einzuhalten, bis zur endgültigen Beilegung des Konfliktes.

Praktisch haben wir uns vereinbart die Verteidigungsminister der Republik Aserbaidschans und der Republik Armeniens zu beauffragen, damit sie sich treffen und zur Stärkung des Waffenstillstand-Regimes Maßnahmen treffen. Ich bezeichne es als einen sehr großen Erfolg, dass wir mehr als fünf Jahre ohne Teilnahme eines fremden Landes und von Friedenskräften, in einem Zustand des Konfliktes, das Waffenstillstand-Regimes einhalten.

Zur gleichen Zeit gibt es Schusswechsel und Verluste beiderseits der Waffenstillstand-Linie. Das beunruhigt uns. Deshalb halten wir für nötig, das Waffenstillstand-Regime zu stärken und die Auseinandersetzungen und Verluste zu verhindern.

Bezüglich des Regelungsproblems sind wir derselben Meinung, dass wir gegenseitige Kompromisse schließen sollten, die die nationalen Interessen beider Länder entsprachen. Es scheint uns, dass wir den Verhandlungsprozess, der im Laufe der letzten Monate aufgehört ist, fortsetzen sollten, um unseren Dialog und Verhandlungsprozess zu stärken.

Im Hinblick darauf haben wir den Außenministern entsprechende Aufgaben gegeben. Deshalb hoffe ich, dass die Wiederaufnahme des Verhandlungsprozesses nach unseren Tete-a-Tete-Treffen und Verhandlungen ganze Arbeit für die Erreichung der friedlichen Regelung des Konflikts aktivieren kann.

Aserbaidschan hat keinen Zweifel, dass der Konflikt friedlich erledigt werden muss. Es ist zu sehen, dass es keinen Zweifel auch bei Armenien gibt. Auf jeden Fall müssen wir richtigere Lösungen dieses schwierigen Problems finden. Aserbaidschan ist für die friedliche Regelung dieses Problems. Wir werden unser Bestes für die friedliche Regelung des Konflikts tun.

Wenn der Frieden im Kaukasus hergestellt wird, und besonders dieser Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan beigelegt wird, so öffnen sich weite Perspektiven unseren Ländern und dem Kaukasus im Allgemeinen. Uns ist das bewusst, und wir nehmen und werden die darauf beruhenden nötigen Maßnahmen ergreifen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.