"Rede des Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heyar Aliyev auf der Internationalen Konferenz über Probleme der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge in Aserbaidschan" (Baku, Sitzungssaal des Regierungshauses) Historische Auskunft zum Dokument vom 16. Oktober 1996

Infolge der gezielten ethnischen Säuberungspolitik Armeniens 1988-1992 wurden 250000 Aserbaidschaner aus ihrem Heim in Armenien vertrieben und sie fanden Unterschlupf in Aserbaidschan.

Seit 1988 wurde der Plan der systematischen Vertreibung von Aserbaidschanern aus 126 aserbaidschanisch bevölkerten Siedlungen in dem Bestandteil Aserbaidschans Berg-Karabach durchgeführt. Infolge der bewaffneten Aggression der Streitkräfte Armeniens wurde 20 % des aserbaidschanischen Staatsgebiets - das Gebiet Berg-Karabach und sieben Anrainerbezirke okkupiert, ca. 700000 Aserbaidschanern wurde ihr Heim entzogen und sie wurden in 62 Städten und Bezirken der Republik, in mehr als 1600 Siedlungen untergebracht. Zurzeit hat Aserbaidschan mehr als eine Million Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge, die 15 % der Gesamtbevölkerung der Republik ausmachen (http://www.azerworld.info/).

Unter den Flüchtlingen bzw. Binnenflüchtlingen gibt es 8000 Märtyrerfamilien, 5000 Kriegsveteranen und 5400 Kinder, die ihre Eltern verloren haben. (http://www.azerworld.info/).

In Aserbaidschan wurde eine juristische Basis für die soziale Versorgung der Flüchtlinge und Vertriebenen, die sich auf internationale Erfahrung stützt. Diesbezüglich wurden mehr als 20 Erlässe und Verordnungen von dem Präsidenten der Republik Aserbaidschan Heydar Aliyev unterzeichnet. Mit seinem Erlass wurde "Staatsprogramm für die Lösung der Probleme der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge" bestätigt, "Sozialer Entwicklungsfonds für Vertriebene" gegründet und fanden viele Veranstaltungen statt. Gleichzeitig wurden Gesetze "Status der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge" und "Soziale Versorgung der Binnenflüchtlinge und der gleich gestellten Personen" verabschiedet (http://www.refugees-idps-committee.gov.az/).

Am 16. Oktober 1996 fand auf Initiative von dem Komitee der Muslime Asiens und der Internationalen Islamgemeinschaft "Nidschat" in Baku die Internationale Konferenz über Probleme der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge statt. An der Konferenz nahm neben Vertretern vieler muslimischer Staaten auch Aserbaidschans Präsident Heydar Aliyev teil. In seiner Rede ordnete er die Probleme der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge den wichtigsten Problemen an, die die Weltgemeinschaft, internationale Organisationen und friedliche Menschen beunruhigen. Präsident sprach auch von den Schäden, die die Aggression durch Armenien verursacht hatte: "Das Erbe unseres Landes, Volkes und unserer Nation wurde in den okkupierten Gebieten ruiniert. Das liegt natürlich außerhalb der Menschlichkeit und ist reine Wildheit. Leider begegnen wir hier, im Kaukasus, im Gebiet Aserbaidschans, in einem muslimischen Raum solchen Barbareien und zwar Ende des 20. Jahrhunderts, während die Welt hohes kulturelles Entwicklungsniveau erzielt hat."

März-September 1993 besuchten Aserbaidschan führende Personen des Hohen Kommissars der UNO für Flüchtlinge. Sie waren in den Wohngebieten der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge, die aufgrund der Aggression Armeniens vertrieben worden waren, und sie lernten dort die Situation kennen. Präsident Heydar Aliyev empfing die Delegation. Der Staatschef hieß die Reise der hochrangigen Delegation nach Aserbaidschan, um die Probleme der Flüchtlinge und Zwangsbesiedelten zu untersuchen, gut. Im September jenes Jahres kam Hoher Kommissar der UNO für Flüchtlinge Sadako Ogata auch nach Baku.

Den Flüchtlingen leisten große Hilfe neben dem Ausschuss der UNO auch der Iran, die Türkei, Saudi Arabien sowie europäische Staaten durch internationale Organisationen.

Das Problem der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge war eine der Hauptrichtungen der Politik des aserbaidschanischen Präsident Ilham Aliyev. Er erteilte 2004 den Erlass über die Bestätigung des Staatsprogramms über "Verbesserung der Lebensstandards und Gewährsleistung der Beschäftigung der Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge" (http://www.azerbaijan-news.az/).

2001-2007 wurden 47 neue Siedlungen für Flüchtlinge bzw. Binnenflüchtlinge gegründet. 70000 Menschen wohnen dort. 2007 wurde das letzte Zeltwohngebiet abgeschafft und seinen Bewohnern wurden gute Wohnungen gewährt.

 
Die historische Auskunft wurde am 31. Januar 2008 verfasst.